Warum ist Smalltalk im Beruf wichtig?

Smalltalk gehört zum Berufsalltag. Jeder muss auf andere Menschen zugehen, mit ihnen reden und plaudern können. Denn nur so gehört man dazu. So entsteht eine Beziehung zu Kolleginnen, zu Kollegen, zu Kunden oder anderen Personen, mit denen man beruflich irgendwie zu tun hat. Smalltalk-Kompetenz kann sogar der eigenen Karriere helfen. Smalltalk beherrschen heißt deshalb kurz: „Mit Menschen können“.

Smalltalk bedeutet laut Oxford Dictionary eine „unverbindliche soziale Konversation“ oder auch „Geschwätz“. Doch hat er Sprachpsychologen zufolge zwei wichtige Funktionen:

  • Er stellt eine soziale Verbindung zwischen den Gesprächspartnern her und
  • vermeidet ein als peinlich empfundenes Schweigen.

Wann ist Smalltalk angebracht?

Smalltalk findet beiläufig und spontan statt. Er dient dazu, das Eis zu brechen, sich kennenzulernen oder eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Es gibt viele Gelegenheiten zum Smalltalken:

  • im Büroflur oder am Kopierer
  • im Aufzug
  • zum Einstieg in ein Online-Meeting
  • beim Mittagessen oder in der Cafeteria
  • auf der Weihnachtsfeier oder bei einem Geburtstagsfest
  • bei einem Empfang, auf einer Messe oder einem Kongress
  • bei einem Treffen des Berufsverbandes
  • in der Seminarpause

Hemmungen beim Smalltalk durch Interesse überwinden

Hilfreich für den Einstieg in den Smalltalk ist, wenn Sie sich für etwas interessieren und genau dazu dann in ein Gespräch einsteigen. Dabei ist wichtig, Interessen zu finden, die auch für andere Menschen interessant sind.

Die Kommunikationsexpertin Cornelia Topf rät in ihrem Smalltalk-Ratgeber, das eigene Interesse an einem Thema oder an einer Person aufzubauen, um Sprechhemmungen zu überwinden.

Beispiel für den Einstieg ins Smalltalken

Sie besuchen eine Oper und treffen dort zufällig eine Kundin. In der Pause ergibt sich die Gelegenheit zum Gespräch. Dann muss es nicht um die Oper gehen, die Sie beide gerade besuchen, weil Sie vielleicht kein Opernexperte sind oder gar nicht so sehr für Opern interessieren. Die ersten Worte lauten:

„Guten Abend. Schön, Sie hier zu sehen.“

Nach einer kurzen Pause und einem kurzen Abtasten, ob der Gesprächspartner zum Smalltalk bereit ist – oder gleich weitergehen will, steigen Sie in das Gespräch ein. Sie sprechen dann über:

Emotionen

Das Interesse ist: Wie geht es Ihrem Gesprächspartner? Wie fühlt er sich? Warum sieht er bedrückt oder fröhlich aus? Was denkt er über dies und jenes? Sie können zum Einstieg ins Smalltalken fragen:

„Was hat Ihnen am heutigen Abend denn bisher am besten gefallen?“

Menschen

Sie sprechen mit Ihrem Gesprächspartner über ihn als Person. Was mag er, was nicht? Was liest, sieht, hört, isst er gerne? Ihr Einstieg in das Gespräch:

„Welche Art von Musik hören Sie denn außerdem gerne?“

Sachthemen

Ihr Gesprächspartner ist in einem Bereich tätig, von dem Sie kaum etwas wissen. Das interessante Thema ist, womit sich Ihr Gesprächspartner beruflich oder privat befasst. Der Einstieg in den Smalltalk kann lauten:

„Womit befassen Sie sich beruflich/ privat – wenn Sie nicht gerade eine Oper besuchen?“

Warum fällt Smalltalk manchmal schwer?

Es gibt auch jene Menschen, denen Smalltalk schwerfällt, weil ihnen bestimmte Glaubenssätze im Weg stehen, zum Beispiel

  • Ich weiß nie, was ich sagen soll.
  • Ich muss witzig sein.
  • Ich muss etwas Schlaues sagen können.
  • Ich muss eine gute Figur machen.
  • Was soll der andere von mir denken, wenn ich ... anspreche?
  • Bevor ich etwas Dummes sage, sage ich lieber gar nichts.

Vorteile von Smalltalk

Seine Hemmungen zu überwinden, lohnt sich. Denn:

  • Mit Smalltalk können Sie unverbindlich und gefahrlos ausprobieren und testen, wie gut Ihre Kompetenzen zur Gesprächsführung sind.
  • In lockeren Gesprächen können Sie viel über andere erfahren und dazulernen.
  • Wenn Sie sich beim Smalltalk selbst beobachten, können Sie herausfinden, wann und bei wem Sie sich wohlfühlen, warum Ihnen jemand sympathisch ist und warum nicht.
  • Smalltalk stellt Gemeinschaft her; für die meisten fühlt es sich einfach besser an, wenn man dazugehört.
  • Manchmal entsteht aus einem belanglosen Gespräch sogar eine Freundschaft.
Praxis

Wie oft führen Sie unbewusst Smalltalk?

Denken Sie einmal an:

  • kurze Unterhaltungen mit Ihren Nachbarn,
  • an Situationen, bei denen Sie eine Bemerkung zu einem unbekannten Kollegen machten, während Sie in der Kantine beim Essen anstehen,
  • etwas zu jemandem sagten, als Sie angesprochen wurden.

Versetzen Sie sich in diese Situationen hinein:

  • Was empfinden Sie?
  • Was war für Sie positiv?

Notieren Sie Ihre Gedanken.

Dazu im Management-Handbuch

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