ExcelEinführung und Grundlagen zur Datenanalyse mit Power Pivot

Die Analyse großer Datenmengen in Excel lässt sich am besten mit Power Pivot erledigen. Wann lohnt sich die Arbeit mit Power Pivot und was unterscheidet diese Analyse von anderen Analysemöglichkeiten mit Excel?

Warum Power Pivot?

Wer regelmäßig mit umfangreichen Daten arbeitet, kennt die Grenzen klassischer PivotTables: Sie geraten bei mehreren Tabellen, komplexen Berechnungen oder sehr großen Datenmengen schnell an ihre Grenzen.

Genau hier setzt Power Pivot an – eine leistungsstarke Erweiterung, die Excel in ein echtes Analysewerkzeug verwandelt und professionelle Möglichkeiten für Reporting und Auswertung bietet.

Power Pivot ist eine leistungsstarke Erweiterung für Excel, die klassische PivotTables um viele professionelle Möglichkeiten ergänzt. Wer regelmäßig mit großen Datenmengen, mehreren Tabellen oder komplexen Berechnungen arbeitet, wird den Unterschied schnell zu schätzen wissen.

Was ist Power Pivot überhaupt?

Power Pivot ist ein Add-in in Excel, das Ihnen ein zusätzliches Fenster – das sogenannte Power-Pivot-Fenster – zur Verfügung stellt. In diesem Fenster erstellen Sie ein Datenmodell.

Sie importieren Daten, definieren Beziehungen zwischen Tabellen und berechnen Kennzahlen mit der leistungsfähigen DAX-Formelsprache.

Wichtig: Power Pivot ist kein Ersatz für PivotTables, sondern eine technische Erweiterung im Hintergrund. Die eigentliche PivotTable wird – wie gewohnt – in einem Excel-Blatt erstellt. Die Daten und Berechnungen stammen jedoch aus dem Datenmodell, das im Power-Pivot-Fenster aufgebaut wurde.

Power Pivot, Power Query oder Excel? Was gehört wohin?

Wenn Sie neu einsteigen, fragen Sie sich vielleicht:

  • Wo importiere ich Daten?
  • Wo berechne ich etwas?
  • Wo baue ich mein Reporting auf?

Hier eine kurze Übersicht (Aufgabe/Tool /Beschreibung):

  • Daten importieren und bereinigen / Power Query / Ideal für alle Import- und Transformationsaufgaben (aus Dateien, Datenbanken, Web etc.)
  • Datenmodell erstellen und berechnen / Power Pivot / Verknüpfung mehrerer Tabellen, Beziehungen, DAX-Formeln
  • Bericht, Dashboard, Visualisierung / Excel / PivotTables, PivotCharts, Power Map, Cube-Funktionen etc.
Welche Excel-Tools für welche Aufgaben?

Früher wurden Daten direkt in Power Pivot geladen. Heute gilt:

  • Nutzen Sie Power Query zum Importieren
  • Power Pivot zum Modellieren und
  • Excel für das Auswerten und Darstellen

Was unterscheidet Power Pivot von einer normalen PivotTable?

Merkmal

Normale PivotTable

Power Pivot

Datenquelle

Nur eine Tabelle oder eine flache Liste

Mehrere verknüpfte Tabellen möglich

Datenmenge

Begrenzung durch Arbeitsspeicher (32-Bit, oft < 1 Mio. Zeilen)

Millionen Zeilen

Beziehungen

Keine echten Relationen – alles muss vorher zusammengeführt werden

Relationale Datenmodellierung wie in einer Datenbank

Formelsprache

Nur einfache Berechnungen (zum Beispiel berechnete Felder)

DAX – leistungsstarke, flexible Ausdrücke

Datenmodell

Kein separates Datenmodell

Zentrales Datenmodell als Analyse-Grundlage

Performance

Kann bei großen Datenmengen träge werden

Extrem schnell durch spaltenbasierte In-Memory-Technologie

Die wichtigsten Vorteile von Power Pivot

1. Tabellen verknüpfen statt zusammenkopieren

Mit Power Pivot können Sie mehrere Tabellen miteinander verknüpfen, etwa Kunden, Produkte und Umsätze. Das spart Zeit und erhöht die Qualität Ihrer Analysen, da Redundanzen entfallen und keine manuelle Vorarbeit mehr nötig ist.

Sie arbeiten relational – wie in einer Datenbank.

2. Große Datenmengen effizient analysieren

Normales Excel stößt bei rund einer Million Zeilen an seine Grenzen – mit Power Pivot laden Sie Millionen Datensätze in das Datenmodell und analysieren diese blitzschnell.

Möglich macht das die xVelocity-In-Memory-Engine, eine spaltenbasierte, komprimierte Datenverarbeitung, die im Hintergrund läuft.

3. Intelligente Berechnungen mit DAX

Mit der DAX-Formelsprache können Sie Berechnungen direkt im Datenmodell definieren – etwa:

  • Umsätze = Preis × Menge
  • Umsatz pro Kunde
  • Dynamische Vorjahresvergleiche
  • Berechnungen für flexible Zeitspannen: Year-to-Date (YTD), Month-to-Date (MTD)

Einmal definierte Measures (Kennzahlen) stehen Ihnen überall zur Verfügung – ohne die Formel mehrfach schreiben zu müssen. Für den Benutzer sieht das so aus, als würde er einfach ein vorbereitetes Feld in die PivotTable ziehen.

4. Daten aus verschiedenen Quellen kombinieren

Sie können Daten aus Excel-Dateien, CSV-Dateien, Datenbanken oder sogar Webquellen in einem Modell zusammenführen – selbst, wenn diese vorher in getrennten Systemen lagen.

Power Pivot erlaubt die Kombination heterogener Datenquellen in einem einzigen, einheitlichen Modell.

5. Bekannte Oberfläche – neue Möglichkeiten

Wenn Sie schon mit PivotTables arbeiten, finden Sie sich auch in Power Pivot schnell zurecht. Die PivotTable selbst sieht fast gleich aus – aber im Hintergrund greift sie auf ein viel mächtigeres Datenmodell zurück.

Sie können Datenschnitte, PivotCharts und Feldlisten wie gewohnt nutzen – nur eben mit mehr Kontrolle, mehr Dynamik und besserer Struktur.

Ein erster Blick ins Power-Pivot-Fenster

Nach dem Laden der Daten sehen Sie im Power-Pivot-Fenster alle importierten Tabellen. Hier können Sie:

  • Tabellen in der Diagrammansicht miteinander verbinden
  • Berechnete Spalten oder DAX-Measures hinzufügen
  • Spalten ausblenden, die nicht in der Pivot-Tabelle erscheinen sollen
  • Steuern, was Benutzer in der PivotTable verwenden dürfen

So entsteht ein professionelles Datenmodell, das zentral gesteuert und gepflegt werden kann – ohne dass der Anwender die zugrundeliegenden Daten direkt sieht.

Praxisbeispiel aus dem Controlling

Stellen Sie sich vor, Sie möchten Umsätze analysieren – nach Produkten, Kunden, Regionen. In der normalen PivotTable müssen Sie alle Informationen in eine einzige Tabelle bringen.

Mit Power Pivot dagegen behalten Sie Ihre getrennten Tabellen (Kundendaten, Produktdaten, Umsätze) und verknüpfen sie einfach über Schlüsselspalten.

Fazit: Warum Sie Power Pivot kennenlernen sollten

Power Pivot ist kein Ersatz, sondern eine Erweiterung der klassischen PivotTable. Es bringt Excel auf ein neues Analyse-Level – besonders für alle, die:

  • mehrere Datenquellen verknüpfen müssen
  • mit großen Datenmengen arbeiten
  • moderne, dynamische Kennzahlen berechnen wollen
  • saubere und zentrale Datenmodelle pflegen möchten

Wenn Sie bereits Pivot-Erfahrung haben, profitieren Sie doppelt: Die Umgebung ist vertraut – der Nutzen deutlich größer.

Dazu im Management-Handbuch

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