NachhaltigkeitWelches Potenzial bergen ESG-Reportings für die Geschäftsentwicklung?

ESG-Reporting bietet eine Fülle von Möglichkeiten, um die Geschäftsentwicklung positiv zu beeinflussen. Diese gehen weit über die Erfüllung regulatorischer Anforderungen hinaus. Wie betten Unternehmen ESG-Prinzipien in ihre Strategien ein? Und wie positionieren sie sich optimal für eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft?

Das Geschäftsjahr 2024 markiert für die ersten Unternehmen den Start der Nachhaltigkeitsberichtpflicht im Rahmen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU. ESG (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) wird damit fest in Unternehmensstrukturen verankert.

Zukünftig wird das ESG-Reporting denselben Stellenwert wie das Finanzreporting einnehmen. Hier schlummern große Potenziale für die Geschäftsentwicklung.

Wie funktioniert Transparenz als Geschäftsinstrument?

Die erweiterte Transparenz durch ESG-Reporting erlaubt es Unternehmen, über die traditionellen Finanzberichte hinauszugehen und Investoren sowie Stakeholdern unverfälschte Einblicke in ihre unternehmerische Verantwortung zu geben. Durch die Offenlegung von Informationen über Umweltmaßnahmen, soziale Initiativen und Governance-Praktiken können Unternehmen Vertrauen aufbauen und ihre Glaubwürdigkeit stärken.

ESG-Faktoren haben einen direkten Einfluss auf die Reputation eines Unternehmens und können damit den Zugang zu Kapital erleichtern. Unternehmen, die in ihren ESG-Berichten gut abschneiden, zeigen sich als attraktive Optionen für Investoren, die zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit legen.

Zudem stärkt eine hohe ESG-Bewertung das Markenimage, was zu einer höheren Kundenloyalität und letztlich zu einer besseren Performance am Markt führen kann.

Spannend ist auch der Aspekt des Benchmarkings, also der Vergleich mit anderen. Bisher war dieser aufgrund der Vielzahl von Standards und Gütesiegeln sowie intransparenter Datenerhebung oder Unternehmenskommunikation kaum möglich.

Die neuen EU-Standards der CSRD erlauben es nun erstmals, Marktteilnehmer einfach und effizient anhand ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten miteinander zu vergleichen. Unternehmen können so genau messen, wo sie im Vergleich zu ihren Wettbewerbern stehen.

Wie wird ESG für Storytelling ohne Greenwashing genutzt?

Die Kunst der Nachhaltigkeitskommunikation liegt darin, die Geschichte hinter den Daten zu erzählen. Die „harten Fakten“ aus dem Bericht sind wichtige Bewertungskriterien für Geldgeberinnen und Geldgeber oder Behörden.

Für die Ansprache von Konsumentinnen und Konsumenten bietet sich hier jedoch die Möglichkeit, eine Geschichte aus dem Bericht zu entwickeln, die einerseits datenbasiert ist und die Zielgruppe gleichzeitig auf einer emotionalen Ebene anspricht.

Umweltschutz und soziale Themen liegen vielen Menschen am Herzen. Wer es schafft, seine Bemühungen authentisch aufzuzeigen, ermöglicht eine bessere Unternehmensbindung.

Dabei sollten Unternehmen auf drei Dinge achten:

Transparenz
Zum einen bedeutet datenbasierte Kommunikation auch darzustellen, wie die Daten erhoben wurden. Beispielsweise beim CO₂-Fußabdruck: Was sind die Berechnungsgrundlagen für die Angaben?

Authentizität
Zum anderen ist es wichtig, offen zu sein und Fehler und Schwächen zuzugeben. Ernsthafte Bemühungen aufzuzeigen und zu kommunizieren, dass man sich der Verbesserungspotenziale bewusst ist, macht einen besseren Eindruck, als „perfekt“ sein zu wollen. Das ist wenig glaubhaft und kann schnell auffliegen.

Kommunikation
Der dritte wichtige Aspekt ist es, fortlaufend zu kommunizieren, die Zielgruppe gewissermaßen auf die eigene Reise der Nachhaltigkeitstransformation mitzunehmen. Ein Kanal, der hervorragend dafür funktioniert, ist der Newsletter. Insbesondere dann, wenn man regelmäßig ein Statusupdate vorzeigen kann.

Wie werden Unternehmen durch Nachhaltigkeit resilienter?

Unternehmen, die ESG-Kriterien in ihre Geschäftsstrategien integrieren, zeigen sich robuster gegenüber globalen Unsicherheiten wie dem Klimawandel, sozialen Veränderungen und Governance-Herausforderungen. Eine starke ESG-Strategie kann Risiken mindern und zur langfristigen Resilienz des Unternehmens beitragen.

Ein einfaches Beispiel dafür: Ein global agierendes Energieunternehmen investiert in erneuerbare Energien und stellt diese Bemühungen in seinem ESG-Report ausführlich dar. Es kann sich so gegenüber den Risiken fossiler Brennstoffe absichern und seine Position in einem sich wandelnden Markt stärken.

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