FührungStaffing – mit mobbenden Mitarbeitern umgehen
Was ist Staffing?
Wenn eine Person willkürlich und wiederholt von einer anderen Person psychisch verletzt wird, spricht man von Mobbing. Geschieht das im Kontext der Arbeit und mobben Mitarbeitende ihren Vorgesetzten, spricht man von Staffing. Das Mobbing geht also von den Mitarbeitenden aus.
Werden Personen am Arbeitsplatz gemobbt, führt dies oft zu seelischen Verletzungen bis zu psychischen Krankheiten. Persönliche Krisen, Ängste oder Neid erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Mobbing im Beruf. Die Angst um die eigene Position oder Unzufriedenheit kann Mitarbeitende dazu bringen, Vorgesetzte schlechtzumachen, um eigene Interessen durchzusetzen.
Staffing: Wenn Mitarbeiter ihren Chef mobben
Vorgesetzte werden normalerweise seltener von Mitarbeitern gemobbt, denn aufgrund ihrer Stellung können sie sich besser wehren. Selbst wenn Staffing vorliegt: Führungskräfte werden selten zugeben, dass sie gemobbt werden. Die Angst ist zu groß, Ansehen, Würde und Autorität zu verlieren. Die Dunkelziffer der Staffing-Opfer dürfte von daher höher sein, als offizielle Zahlen es verraten.
Beim Staffing verfolgen die Mitarbeiter das Ziel, einzelne oder mehrere Vorgesetzte oder das ganze Unternehmen zu schädigen, zu verletzen oder gar zu ruinieren. Ist eine Führungskraft zu schwach und kann sie ihre Autorität nicht einsetzen, ist die Gefahr groß, dass sie zum Spielball der mobbenden Mitarbeiter wird.
Besonders gefährdet für Angriffe von unten sind neue Chefs oder Chefinnen.
Gründe für Staffing
- Das Team ist misstrauisch, weil es den neuen Chef noch nicht kennt.
- Die Kollegen sind neidisch, dass eine Mitarbeiterin aus ihrem Kreis zur Teamleitung befördert wurde.
- Ein Mitarbeiter aus dem Team hatte sich erhofft, selbst das Team zu leiten und hetzt nun seine Kollegen gegen die neue Chefin auf.
- Die Erwartungen sind zu hoch und können vom neuen Vorgesetzten nicht erfüllt werden.
- Der neue Chef ist viel jünger als der Altersdurchschnitt des Teams; ihm wird daher wenig Kompetenz zugesprochen.
Wie läuft Staffing ab?
Mitarbeitende gehen beim Mobbing oft verdeckt vor, damit das Opfer keinen direkten Rückschluss auf die Urheberin oder den Urheber ziehen kann. Sie mobben nicht, wenn der Vorgesetzte dabei ist.
Sie streuen vielmehr gegenüber anderen Personen Gerüchte und spinnen Intrigen oder machen Andeutungen über Affären oder unprofessionelles Führungsverhalten. In solchen Fällen hat der Vorgesetzte wenig Chancen, unbeschadet davonzukommen.
Möchten einzelne Mitarbeiter den Vorgesetzten schädigen, suchen sich häufig Verbündete, um das Machtgefälle zu ihren Gunsten zu verändern. Das macht es für den Chef noch schwieriger, dagegen vorzugehen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mobben häufig dann, wenn sie unzufrieden mit ihrer Arbeitssituation sind.
Negative Folgen von Staffing
Mobbing am Arbeitsplatz ist nicht nur für die Betroffenen schädlich, sondern auch für das Unternehmen. Direkte und indirekte Kosten entstehen durch:
- hohe Krankenquoten
- abnehmende Leistungen
- mangelhaftes Führungsverhalten – auch gegenüber nicht mobbenden Mitarbeitern
- Qualitätsdefizite
- Kosten für Versetzungen, Kündigungen und Einarbeitungen
- Verlust von qualifizierten Mitarbeitern
- Imageschäden bei Kunden und in der Öffentlichkeit
Deshalb gilt es, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die eine optimale Persönlichkeits- und Leistungsentfaltung aller Beschäftigten sicherstellen. Das sorgt für ein positives Betriebsklima und mindert die Gefahr von Mobbing.
Was kann man gegen Staffing tun?
Sie als Führungskraft sollten aktiv gegen Staffing vorgehen. Folgende Maßnahmen können sinnvoll sein:
- Suchen Sie das Gespräch mit dem Team und kommunizieren Sie klar und deutlich: Staffing wird nicht akzeptiert.
- Erläutern Sie, dass Staffing harte Konsequenzen nach sich ziehen kann. Werden Sie konkret, wenn möglich.
- Wenn die direkte Kommunikation mit dem Mitarbeiter oder dem Team nicht zum Einstellen von Staffing führt, wenden Sie sich an Ihren nächsten Vorgesetzten. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sich Hilfe innerhalb des Unternehmens zu suchen.
- Beugen Sie vor: Bereiten Sie sich vor der Aufnahme einer Tätigkeit als Führungskraft mithilfe von Führungscoachings und Seminaren auf die neue Rolle vor. Sofern Sie bereist in einer führenden Position sind, frischen Sie Ihr Wissen auf und erweitern Sie Ihre Kompetenzen.