Power Pivot für die DatenanalyseDatumsfunktionen in Power Pivot
Ziel dieser Anleitung
Datumswerte sind in der Analyse oft der Schlüssel zu wertvollen Erkenntnissen – ob es um Jahresvergleiche, Quartalsberichte oder saisonale Muster geht.
In Power Pivot können Sie Datumsfelder flexibel auswerten und dabei nicht nur die automatisch erstellten Gruppierungen nutzen, sondern diese auch individuell anpassen und erweitern.
In diesem Beitrag lernen Sie:
- wie Sie Jahr-, Quartals- und Monatsauswertungen in Power Pivot einrichten,
- wie Sie automatisch erzeugte Spalten anpassen (Formatierungen ändern),
- wie Sie eigene Datumsfelder wie Wochentag oder Wochennummer hinzufügen und
- wie Sie PivotTables korrekt sortieren, damit Tage und Wochen in logischer Reihenfolge erscheinen.
Grundlage für die folgende Anleitung ist eine Excel-Datei mit mehreren Datentabellen im Power-Pivot-Datenmodell:
- tbl_Bestellungen als Liste der Bestellungen zu einem bestimmten Bestelldatum
- tbl_Kunden als Liste der Kunden, die etwas bestellen können
- tbl_Produkte mit den Merkmalen und Ergänzungen zu den einzelnen Produkten
Nun soll im Power-Pivot-Modell das Bestelldatum als Ausgangspunkt für die weiteren Auswertungen dienen.
1. Gruppierung nach Jahr, Quartal und Monat
Anders als in einer normalen PivotTable erstellt Power Pivot keine automatische Gruppierung bei Datumsfeldern. Sie müssen die Gruppierung manuell vornehmen.
Pivot-Tabelle aus dem Power-Pivot-Datenmodell erstellen
Erstellen Sie aus dem Datenmodell eine PivotTable (Power Pivot → PivotTable).
Es wird ein neues Tabellenblatt erstellt, in dem Sie Ihre Pivot-Tabelle gestalten können.
Datumsfeld in die Pivot-Tabelle übernehmen
Ziehen Sie hier das gewünschte Datumsfeld (zum Beispiel Bestelldatum) in die Zeilen.
Sie bekommen daraufhin das Datum gruppiert als Monat in der Pivot-Tabelle dargestellt.
Wenn Sie sich die PivotTable-Felder in der Feldliste etwas genauer ansehen, dann werden Sie sehen, dass Excel automatisch eine Monatsgruppierung zusätzlich erstellt hat.
Die gewählten Gruppierungen werden jetzt in der Pivot-Tabelle entsprechend dargestellt.

2. Automatisch erzeugte Felder anpassen
Die Gruppierung nutzt intern DAX-Funktionen wie FORMAT oder CONCATENATE, um Datumsbestandteile zu extrahieren. Sie können diese Formeln nachträglich anpassen:
Quartale kürzen:
Statt „Quartal 2“ nur „Q2“ anzeigen:
=CONCATENATE("Q"; INT((MONTH([Bestelldatum]) + 2) / 3))
Wollen Sie Leerzeichen oder Punkte ergänzen? Diese Anpassungen können Sie direkt in der FORMAT-Funktion vornehmen.
Beachten Sie: Die Änderungen, die Sie im Datenmodell vornehmen, wirken sich sofort in allen PivotTables aus, die dieses Feld verwenden.
3. Eigene Datumsfelder erstellen – Beispiel Wochentag
Neben den automatisch erzeugten Spalten können Sie auch eine eigene Datumslogik hinzufügen – zum Beispiel für Wochentage oder Wochennummern.
Wochentagnummer
WochentagNummer := WEEKDAY([Bestelldatum]; 2)
Der zweite Parameter 2 sorgt dafür, dass Montag den Wert 1 bekommt (ISO-Norm).
4. Richtig sortieren mit Power Pivot
Standardmäßig sortiert Power Pivot Textspalten alphabetisch – was bei Wochentagen zu unsinnigen Reihenfolgen führt (Freitag vor Montag etc.).
Um die korrekte zeitliche Reihenfolge zu erhalten, markieren Sie im Power-Pivot-Fenster die Textspalte WochentagName und aktivieren im Menüband die Befehlsfolge Registerkarte Start > Befehlsgruppe Sortieren und filtern > Befehl Nach Spalte sortieren.
Es öffnet sich das Dialogfeld Nach Spalte sortieren.
- Links bekommen Sie bei Sortieren die Spalte dargestellt, die sortiert werden soll.
- Rechts können Sie auswählen, nach welcher Spalte sie sortiert werden soll.
Hier wählen wir die Spalte Wochentagsnummer aus. Dies bedeutet, dass die Wochentage nicht nach Ihrem Namen, sondern nach Ihrer Wochentagnummer (1 für Montag etc.) sortiert werden.
Bestätigen Sie Ihre Einstellungen, indem Sie das Dialogfeld durch Klick auf OK schließen.
Jetzt erscheinen Wochentage in der PivotTable richtig sortiert: Montag → Dienstag → … → Sonntag.
Der besondere Vorteil: Diese korrekte Sortierung nutzen Sie nun automatisch in den damit erstellten Pivot-Tabellen.
Best Practices für Datumsfelder in Power Pivot
Am besten arbeiten Sie mit einer eigenen Datumstabelle mit allen benötigten Zeitdimensionen (Jahr, Quartal, Monat, KW, Wochentag) und verknüpfen diese in Ihr Datenmodell. Dann können Sie diese Spalten direkt aus der Datumstabelle ableiten.
Fazit
Mit den Datumsfunktionen in Power Pivot können Sie nicht nur Standardauswertungen nach Jahr, Quartal oder Monat erstellen, sondern Ihre Zeitachsen exakt so gestalten, wie Sie es für Ihre Analysen brauchen.
Die Möglichkeit, eigene Felder hinzuzufügen, sorgt für maximale Flexibilität – und mit der richtigen Sortierung bleiben Ihre Auswertungen übersichtlich und logisch.