Power Pivot für die DatenanalyseImplizite Measures in Power Pivot

Implizite Measures sind automatisch erzeugte Kennzahlen im Datenmodell. So nutzen Sie diese Kennzahlen und die jeweiligen Berechnungen für Ihre Datenanalyse.

Was sind implizite Measures?

Viele Anwender arbeiten mit impliziten Measures, ohne überhaupt zu wissen, dass im Hintergrund schon echte Berechnungen im Datenmodell angelegt werden. Ein implizites Measure entsteht automatisch, wenn Sie in einer PivotTable ein Feld in den Wertebereich ziehen.

Beispiel: Sie ziehen das Feld Menge aus Ihrer Faktentabelle in den Wertebereich.

Implizites Measure bei Power Pivot

Excel erstellt automatisch die Aggregation Summe von Menge.

Im Hintergrund wird daraus ein DAX-Measure:

=SUM(tbl_Bestellungen[Menge])

Das bedeutet: Auch wenn Sie selbst noch kein Measure geschrieben haben, nutzt Excel im Hintergrund bereits DAX-Formeln, um das gewünschte Ergebnis zu berechnen.

Warum sehen Sie die Formeln für implizite Measures nicht?

Implizite Measures werden zwar im Datenmodell gespeichert, sind aber standardmäßig unsichtbar. Deshalb wirkt es für den Anwender so, als ob Excel einfach eine Summe oder Anzahl berechnet.

Tatsächlich hat Excel die Formel aber längst angelegt – Sie sehen sie nur nicht.

Implizite Measures sichtbar machen

Damit Sie verstehen, was im Hintergrund passiert, können Sie sich diese automatisch erstellten (implizierten) Measures einblenden lassen.

Aktivieren Sie im Menüband die Befehlsfolge Registerkarte Power Pivot > Befehlsgruppe Datenmodell > Befehl Verwalten.

Datenmodell in Power Pivot bearbeiten

Sie gelangen in die Ansicht vom Power-Pivot-Fenster.

Aktivieren Sie hier im Menüband die Befehlsfolge Registerkarte Erweitert > Implizierte Mesures anzeigen.

Menü: Implizite Measures

Wenn Sie nun unten links die Tabelle tbl_Bestellungen auswählen, dann sehen Sie am unteren Rand der jeweiligen Tabelle im Berechnungsbereich die impliziten Measures, die Excel automatisch erzeugt hat. Im Beispiel hat das Measure den Namen Summe von Menge.

Anzeige eines impliziten Measures

Hinweis: Sollte der Berechnungsbereich nicht sichtbar sein, dann aktivieren Sie bitte im Menüband die Befehlsfolge Registerkarte Start > Befehlsgruppe Ansicht > Befehl Berechnungsbereich.

Nach dem Aktivieren der Schaltfläche bekommen Sie den Berechnungsbereich und die dort definierten Measures angezeigt.

Die Formeln zu impliziten Measures

Markieren Sie ein solches Measure, dann erscheint in der Bearbeitungsleiste die zugehörige Formel.

Formelanzeige für das implizite Measure

Damit haben Sie den ersten direkten Kontakt mit DAX – auch wenn Sie selbst noch keine Zeile oder Formel programmiert haben.

Excel erstellt implizite Measures mit den Standardaggregationen, die Sie aus PivotTables kennen. Typische implizite Measures sind zum Beispiel:

  • Summe (zum Beispiel Summe von Umsatz)
  • Anzahl (zum Beispiel Anzahl von Bestellungen)
  • Durchschnitt (zum Beispiel Durchschnitt von Positionen pro Bestellung)
  • Minimum oder Maximum (zum Beispiel Kunde mit minimalem oder maximalem Umsatz)

Jedes Mal, wenn Sie ein Feld in den Wertebereich ziehen und dort anpassen, legt Excel im Hintergrund ein implizites Measure mit der passenden Formel an.

Die jeweiligen Measures wählen Sie aus, indem Sie den Eintrag im Wertebereich anklicken und die Funktion Wertfeldeinstellungen… wählen.

Auswahl des impliziten Measures in der Pivot-Tabelle

Es öffnet sich ein Dialogfenster, in dem Sie die gewünschte Funktion für Ihre Datenanalyse auswählen.

Implizite Measures in Pivot-Tabellen

Fazit

Implizite Measures sind automatisch erzeugte Kennzahlen, die Excel für Sie anlegt, sobald Sie Felder in den Wertebereich einer PivotTable ziehen. Sie zeigen, dass hinter den scheinbar einfachen Aggregationen bereits DAX-Formeln im Einsatz sind.

Für den professionellen Einsatz in Power Pivot sind sie jedoch ungeeignet: Sie sind nicht wiederverwendbar, unübersichtlich und bieten nur eingeschränkte Kontrolle.

Wer langfristig saubere und skalierbare Modelle erstellen möchte, sollte explizite Measures bevorzugen.

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