Unternehmen vorstellenFünf Tipps für die Firmenpräsentation vor Publikum

Kann man bei einer Firmenpräsentation die Emotionen des Publikums ansprechen? Wie stellt man die Nähe zwischen Sprecher und Zuhörern her? Wozu zeigt man Gegenstände? Und wie wird aus einem Vortrag eine einprägsame Geschichte? Die Autorin erklärt, wie Sie die Zuhörer aktiv einbeziehen.

So beginnen viele Firmenpräsentationen: „Zunächst ein paar Worte zu uns.“ Weiter geht es mit Folien, die das Publikum mit Zahlen, Daten und Fakten förmlich erschlagen: Gründungsjahr, Mitarbeiterzahl, Organigramm, Umsatz, Marktanteil, Niederlassungen.

Auch wenn viele Unternehmensvorstellungen nach diesem Schema ablaufen – mitreißend oder wenigstens einprägsam sind diese nüchternen Fakten nicht.

Tipp 1: Emotionen beim Publikum wecken

Unabhängig davon, ob Sie als Mitarbeiter die Firma vorstellen oder als Selbstständiger über Ihr eigenes Unternehmen sprechen: Die Zuhörer wollen ein Gefühl dafür bekommen, mit wem sie es zu tun haben. Das funktioniert nicht mit trockenen Informationen und Zahlenwüsten.

Wecken Sie Emotionen, indem Sie bildhaft zeigen, was Ihren Betrieb ausmacht – in gesprochenen Bildern oder visuell.

Am einfachsten gelingt dies mit Bildern von Menschen: engagierte Mitarbeiter zum Beispiel, oder zufriedene Kunden. Mit Dingen geht es auch. Ein historisches Bild vom ersten Produkt Ihres Unternehmens signalisiert Verlässlichkeit und Erfahrung.

Welchen Eindruck möchten Sie beim Publikum hinterlassen? Suchen Sie ein Bild dafür und keine Tabelle.

Tipp 2: Nähe zum Unternehmen herstellen

Mit Fotografien nehmen Sie das Publikum direkt in Ihr Unternehmen mit. Persönlich wird es, wenn Sie die Bilder selbst schießen. Können Sie doch mit eigenen, vielleicht nicht ganz professionellen Fotos, viel direkter in das echte Leben eintauchen als mit den glatten Bildern aus der Imagebroschüre.

Fotografieren Sie zum Beispiel sich selbst oder Kollegen am Arbeitsplatz und zeigen Sie damit, wer die Menschen hinter dem Unternehmen sind. Aber auch mit händisch erstellten Skizzen und Bildern lassen sich Sympathiepunkte sammeln.

Entweder machen Sie sich selbst ans Werk oder Sie binden Kinder aus Ihrem Umfeld ein, zum Beispiel unter dem Motto: „Was tun Mama oder Papa eigentlich den ganzen Tag?“ Viele Dinge sehen durch die Brille eines Kindes erfrischend anders aus.

Tipp 3: Botschaften mit Gegenständen kommunizieren

Noch klarer und greifbarer werden Ihre Aussagen, wenn Sie einen Gegenstand mitbringen, der Ihre Botschaft untermauert. Sobald Sie etwas in der Hand halten oder mit einem Gegenstand etwas demonstrieren, macht das die Zuhörer neugierig. Sie ziehen unmittelbar die Blicke auf sich und schaffen schnell eine Verbindung zu Ihrem Gegenüber.

Wenn Sie also im Rahmen Ihrer Firmenpräsentation von einem Produkt sprechen, das Sie zeigen können, dann zeigen Sie es! Besonderen Eindruck erzeugen Sie, wenn Sie den Gegenstand nicht nur hochhalten, sondern damit etwas tun. So bleibt zum Beispiel der Finanzpsychologe in Erinnerung, der auf der Bühne einen Blumenkohl halbiert, um deutlich zu machen: „Mein Job ist es herauszufinden, was im Gehirn der Kunden passiert.“

Tipp 4: Geschichten erzählen

Mit Geschichten bringen Sie die Bilder in den Köpfen Ihrer Zuhörer zum Laufen. Sie geben Ihnen die Möglichkeit, harte Fakten gut verdaulich zu verpacken und im geschäftlichen Umfeld eine menschliche Facette zu zeigen. Je mehr das Publikum von Ihnen erfährt, desto eher wird es Ihnen vertrauen.

Lassen Sie die Zuhörer deshalb an Ihrem beruflichen Alltag teilhaben und erzählen Sie kleine Geschichten. Als Unternehmensberater berichten Sie beispielsweise von einem gelungenen Projekt. Als Jurist davon, wie Sie einen kniffligen Fall gelöst haben. Als Vertriebsmitarbeiter von einem guten Abschluss oder als Mediziner von einem Patienten, den Sie erfolgreich behandelt haben.

Auch kleine Anekdoten aus dem Arbeitsleben lockern die Firmenpräsentation auf. Jeder, der mit Kollegen, Kunden oder Klienten zu tun hat, erlebt immer wieder kuriose Dinge. Denken Sie zum Beispiel an Momente, in denen Sie überrascht waren, herzlich gelacht haben oder besonders stolz waren.

Tipp 5: Zuhörer an Firmenpräsentation beteiligen

Vier Wörter verwandeln Ihre Zuhörer in Betroffene:

„Stellen Sie sich vor …“

Die Zuhörer versetzen sich in die Lage, die Sie vorgeben, und sind dadurch emotional direkt am Geschehen beteiligt.

Beispiel: Informationen erlebbar machen

Nehmen wir an, Sie bieten Bürodienstleistungen für Freiberufler an und wollen bei Ihrem Publikum einen guten Eindruck hinterlassen. Sie könnten sagen:

„Wir kümmern uns um alle organisatorischen Dinge, mit denen sich Freiberufler im geschäftlichen Alltag herumschlagen müssen. Diese Zeitfresser schalten wir für Sie aus, so dass Sie sich wieder stärker um Ihre eigentlichen Aufgaben kümmern können.“

Was passiert stattdessen, wenn Sie das Publikum auf eine kleine Reise schicken?

„Stellen Sie sich vor, Sie haben eine tolle Geschäftsidee. Jetzt heißt es: Konzept ausarbeiten und Kunden ansprechen. Aber der Blick auf Ihren Schreibtisch sagt Ihnen etwas ganz anderes:

Zuerst müssen Rechnungen geschrieben und die Unterlagen für die Buchhaltung vorbereitet werden. Ach ja, und dann wartet Kunde Meier noch auf das Infomaterial. Dazu ein paar Zeilen schreiben, dann ab zur Post. Dort stehen Sie erst einmal in der Schlange: ‚Mensch, können die nicht ein bisschen Gas geben?’

Zielgerichtes Arbeiten sieht anders aus. Mit unserem Büroservice machen wir Ihnen das Leben einfacher. Ob Korrespondenz oder Buchhaltung: Diese Zeitfresser schalten wir für Sie aus. So können Sie sich voll und ganz auf Ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren.“

Merken Sie den Unterschied? Sie schaffen ein Stück Realität, lassen Ihre Botschaft erlebbar werden und haben automatisch die Frage Ihrer Zuhörer nach dem „Und was hat das mit mir zu tun?“ beantwortet.

Dazu im Management-Handbuch

Ähnliche Artikel

Excel-Tipps