ArbeitszeitMaximale Arbeitszeit pro Tag – Gesetze und Regeln

Wie viele Arbeitsstunden pro Tag maximal geleistet werden dürfen, legt der Gesetzgeber fest. An welche konkreten Regeln sollten sich Unternehmen halten? Gibt es zulässige Ausnahmen? Und wann darf der Arbeitgeber Überstunden verlangen?

Wie viele Stunden darf pro Tag gearbeitet werden?

Nach § 3 ArbZG darf die Arbeitszeit der Arbeitnehmer pro Werktag acht Stunden nicht überschreiten. Da es nur eine grundsätzliche Regelung ist, gibt es dazu einige Ausnahmen. Eine Verlängerung auf zehn Stunden täglich ist möglich, wenn innerhalb von sechs Monaten durchschnittlich die 8-Stunden-Grenze nicht überschritten wird.

Zur Arbeitszeit gehören weder die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen (§ 4 ArbZG) noch die Fahrten zur und von der Arbeit. Auch Umkleidezeiten zählen nicht dazu.

Wann darf mehr als acht Stunden pro Tag gearbeitet werden?

Eine Ausnahme vom 8-Stunden-Arbeitstag sieht § 7 Abs. 1 Nr. 1 ArbZG vor. Danach kann über den Tarifvertrag eine Flexibilisierung erreicht werden, wenn beispielsweise ein Großteil der Arbeitszeit als Bereitschaftsdienst erbracht wird.

§ 14 Abs. 1 ArbZG regelt sogenannte außergewöhnliche Fälle und Notfälle. Das sind solche, die unabhängig „vom Willen der Betroffenen eintreten und deren Folgen nicht auf andere Weise zu beseitigen sind“, wie der Gesetzgeber sich ausdrückt.

Die gesetzliche Grundlage zur Arbeitszeit

Gesetzliche Grundlage für die zu leistende Arbeitszeit ist das Arbeitszeitgesetz (ArbZG). Es enthält Regelungen, die unter den Bereich des Arbeitsschutzrechts fallen. Vom ArbZG kann individuell abgewichen werden – entweder durch Tarifvertrag, eine Betriebsvereinbarung zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat oder im Arbeitsvertrag.

Je nach Branche und Unternehmen gelten andere Rahmenbedingungen hinsichtlich der Arbeitszeiten. Deshalb ist es sinnvoll, diese im Rahmen eines Tarifvertrages oder einer individuellen Betriebsvereinbarung zu regeln. Hierbei geht es vor allem um die Verlängerung der Arbeitszeit ohne Zeitausgleich über acht Stunden pro Tag.

Zudem kann der Arbeitgeber durch sein Direktionsrecht in Abstimmung mit dem Betriebsrat die tägliche Arbeitszeit einteilen und Gleitzeit einführen.

Gesetz zur Arbeitszeit in Österreich und in der Schweiz

In Österreich und in der Schweiz gibt es vergleichbare gesetzliche Regelungen zur Arbeitszeit, die aber andere tägliche und wöchentliche Arbeitszeiten vorsehen. Geregelt ist dies im Arbeitszeitgesetz (AZG) in Österreich und im Arbeitsgesetz (ArG) in der Schweiz.

Darf der Arbeitgeber Überstunden verlangen?

Zuerst der Grundsatz: Arbeitnehmer sind nicht verpflichtet, Überstunden zu leisten, wenn keine ausdrückliche Vereinbarung besteht. Existiert keine tarifliche Regelung oder Betriebsvereinbarung, muss die Mehrarbeit unbedingt im individuellen Arbeitsvertrag geregelt werden, sonst muss niemand angeordnete Überstunden leisten.

Auch wenn Tarifregelungen oder Betriebsvereinbarungen eine Überstundenregelung enthalten, gelten die Grenzen der geltenden 48-Stunden-Woche. Bei Verstößen dagegen ist der Arbeitnehmer nicht verpflichtet, zusätzliche Arbeit zu leisten. Verweigert der Arbeitnehmer hingegen zulässige Überstunden, kann dies ein Grund für eine fristlose Kündigung sein.

Dazu im Management-Handbuch

Ähnliche Artikel

Excel-Tipps