StundensatzTraktorkosten pro Stunde berechnen

Die Berechnung der Traktorkosten pro Stunde erfolgt auf Basis der fixen und variablen Kosten, die mit dem Besitz und Betrieb eines Traktors verbunden sind. Die Höhe der Kosten genau zu kennen, ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht aus verschiedenen Gründen wichtig. Wie lautet die Formel und was muss berücksichtigt werden?

Wozu werden die Traktorkosten pro Stunde berechnet?

Wie viel Ihr Traktor pro Stunde kostet, sollten Sie aus folgenden Gründen wissen:

Kostenkontrolle und Budgetierung
Wenn Sie die Betriebskosten pro Stunde kennen, können Sie im Vorfeld einschätzen, in welchem Verhältnis Kosten und Einnahmen stehen.

Wirtschaftlichkeitsanalyse
Durch die Berechnung der Kosten pro Stunde können Sie beurteilen, ob der Einsatz eines bestimmten Traktors für eine Aufgabe wirtschaftlich sinnvoll ist. Sie können verschiedene Maschinen und Einsatzszenarien hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit vergleichen.

Investitionsentscheidungen
Wenn Sie wissen, was der Traktor pro Stunde kostet, können Sie prüfen, ob zum Beispiel die Reparatur eines Traktors wirtschaftlicher ist als eine Neuanschaffung.

Abschreibungsberechnung
Die Berechnung der Gesamtkosten eines Traktors einschließlich Abschreibung hilft, den Wertverlust der Maschine über die Zeit zu erfassen und ist wichtig für die Buchführung.

Effizienzsteigerung
Durch das Verständnis der Kostenstrukturen können Sie Einsparpotenziale erkennen und Prozesse optimieren, um die Gesamtbetriebskosten zu senken.

Preiskalkulation
Falls Sie Dienstleistungen wie Bodenbearbeitung, Aussaat oder Ernte für andere landwirtschaftliche Betriebe als Dienstleistung anbieten, hilft Ihre Kenntnis über die Traktorkosten dabei, angemessene Preise festzulegen.

Mit folgender Vorlage errechnen Sie den Stundensatz eines Traktors, der als Grundlage für Ihre Kostenanalyse und Preiskalkulation dient. Berücksichtigt werden alle Kostenfaktoren, die sich auf die Gesamtkosten für die Nutzung und Bereitstellung Ihres Traktors auswirken.

Wie setzen sich die fixen Kosten zusammen?

Diese Kosten fallen unabhängig von der Nutzungsweise des Traktors an:

  • Abschreibung: Wertverlust des Traktors über die Zeit
  • Zinsen: Falls der Traktor finanziert wurde, fallen Zinskosten für das geliehene Kapital an.
  • Versicherung: jährliche Versicherungskosten
  • Steuern: teilweise abhängig vom Gewicht des Traktors
  • Wartungskosten, Hauptuntersuchung, technische Prüfungen (unabhängig von der Fahrleistung)
  • Lagerung und Unterbringung: Kosten für die Unterbringung des Traktors und damit verbundener Gerätschaften in einer Garage oder einem Schuppen

Wie setzen sich die variablen Kosten zusammen?

Diese Kosten entstehen in Abhängigkeit von der Nutzung des Traktors:

  • Kraftstoff: Verbrauch pro Stunde, multipliziert mit dem Preis pro Liter
  • Wartung und Reparaturen, sofern sie von der Fahrleistung abhängen: Kosten werden als Prozentsatz des Anschaffungswertes oder basierend auf historischen Daten abgeschätzt
  • Ersatzteile und Reifen: Kosten für Verschleißteile, die regelmäßig ersetzt werden müssen
  • Schmierstoffe: Kosten für Motoröl und andere Schmierstoffe

Formel zur Berechnung der Traktorkosten pro Stunde

Um die Gesamtkosten pro Stunde zu berechnen, werden die variablen und die fixen Traktorkosten pro Stunde addiert. Wenn die variablen Kosten pro Stunde vorliegen, müssen Sie die fixen Kosten pro Stunde berechnen. Dazu werden die fixen Jahreskosten durch die jährlichen Betriebsstunden dividiert.

Traktorkosten pro Stunde =

variable Kosten pro Betriebsstunde + (fixe Kosten pro Jahr ÷ Jahresbetriebsstunden)

Traktorkosten am Beispiel berechnen

Angenommen, ein Traktor verursacht jährliche fixe Kosten von 20.000 EUR. Dazu gehören insbesondere Abschreibungen, Zinsen, Versicherungskosten und Wartungskosten. Das Fahrzeug verursacht variable Kosten von 20 EUR pro Stunde. Der Traktor wird 3.000 Stunden im Jahr genutzt.

Die Traktorkosten pro Stunde werden für dieses Beispiel so berechnet:

  1. fixe Kosten pro Stunde berechnen: 20.000 EUR/Jahr ÷ 3.000 Stunden/Jahr = 6,67 EUR
  2. variable Kosten und fixe Kosten pro Stunde addieren: 20 EUR + 6,67 EUR = 26,67 EUR

Ergebnis: Der Traktor verursacht pro Arbeitsstunde Kosten in Höhe von 26,67 EUR.

Welche Einflussfaktoren gibt es außerdem?

Lassen Sie regelmäßige Inspektionen durchführen, um einen Verschleiß frühzeitig zu erkennen und kostspielige Reparaturen oder Ausfallzeiten zu vermeiden. Die Kosten pro Betriebsstunde steigen, wenn unzureichend gewartet wird:

Höhere Kosten aufgrund eines schlechten Zustands entstehen aus folgenden Gründen:

  • Ein schlecht gewarteter Motor verbraucht mehr Kraftstoff.
  • Befinden sich Maschinenteile in einem schlechten Zustand, werden sie schneller abgenutzt und benötigen dadurch mehr Schmierstoffe.
  • Unzureichend gewartete und gepflegte Teile verschleißen schneller und verursachen Reparaturkosten, die vermeidbar gewesen wären. Reparaturkosten sind meist höher als Wartungskosten.
  • Die Lebensdauer des Traktors verkürzt sich und ein hoher Wertverlust tritt schneller ein.
  • Der Traktor fällt wegen Pannen häufiger aus, die Betriebsstunden verringern sich und jede Betriebsstunde wird teurer.
  • Befindet sich der Traktor in einem schlechten Zustand, sinkt der Wiederverkaufswert, was die Gesamtkosten für die Nutzungsdauer des einzelnen Traktors erhöht.

Wie stark sich Wartung, Pflege und Umgang auf die Kosten pro Stunde auswirken, hängt von weiteren Faktoren ab, wie dem Traktormodell, der Nutzungsintensität und Nutzungsdauer sowie von den individuellen Wartungsanforderungen.

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