EntscheidungstechnikVor- und Nachteile der Nutzwertanalyse

Wer die Vor- und die Nachteile der Nutzwertanalyse kennt und berücksichtigt, kann die Methode zur Entscheidungsfindung bei komplexen Problemen sinnvoll einsetzen. Welche Vorteile bietet die Nutzwertanalyse? Und welche Nachteile sprechen für einen kritischen Umgang mit den Ergebnissen aus der Analyse?

Eine Nutzwertanalyse ist ein Analyse- und Bewertungsverfahren, das bei der Entscheidung für oder gegen eine Handlungsoption hilft. Mit dieser Methode werden verschiedene Alternativen anhand eines Nutzwerts verglichen. Diese Methode wird in komplexen Entscheidungssituationen eingesetzt, zum Beispiel im Projektmanagement oder bei der Strategieplanung.

Vorteile der Nutzwertanalyse

  • Durch das systematische Vorgehen bei der Nutzwertanalyse ist der Bewertungsprozess transparent und nachvollziehbar.
  • Eine Vielzahl von Kriterien wird berücksichtigt, um alle relevanten Ziele abzudecken. Das führt zu einer umfassenden Bewertung.
  • Die unterschiedliche Gewichtung von Kriterien erlaubt es, die Bewertung an die Bedeutung einzelner Ziele anzupassen. Dadurch ist die Nutzwertanalyse flexibel und anpassbar.
  • Es werden quantitative und somit messbare Entscheidungskriterien und Gewichtungen verwendet, um subjektive Einflüsse zu minimieren.
  • Durch die Zuweisung von Punktwerten können Optionen miteinander verglichen werden, um die optimale Lösung aus einer Liste aus Alternativen zu finden.
  • Die Stärken und Schwächen einer Handlungsoption werden sichtbar.
  • Es wird sichtbar, in Bezug auf welches Ziel eine Handlungsoption verbessert werden kann oder sollte.

Nachteile der Nutzwertanalyse

  • Die Ergebnisse der Nutzwertanalyse sind verzerrt, wenn die Gewichtungen nicht objektiv und sorgfältig festgelegt werden.
  • Die Durchführung der Nutzwertanalyse kann zeitaufwendig sein und muss im Vorfeld geplant werden.
  • Qualitative Kriterien werden in Zahlen umgewandelt, um sie sinnvoll einzubeziehen. Das ist bei abstrakten oder schwer quantifizierbaren Faktoren schwierig.
  • Entspricht die Gewichtung der Ziele und Kriterien nicht den Präferenzen der Entscheider, werden Handlungsoptionen falsch bewertet. Dies kann zu Entscheidungen führen, die nicht den tatsächlichen Anforderungen entsprechen.
  • Die Nutzwertanalyse berücksichtigt häufig keine Unsicherheiten oder veränderte Rahmenbedingungen.
  • Die Transformation von Bewertungskriterien auf eine kardinale Rechenskala ist schwierig oder für einzelne Kriterien mathematisch nicht korrekt.
  • Werden mehrere Ziele und Kriterien betrachtet, die voneinander abhängig sind, ergibt sich ein verzerrtes oder falsches Ergebnis.

Ob die Vor- oder Nachteile bei der Nutzwertanalyse überwiegen, hängt von der Situation ab. Berücksichtigt werden muss, dass die Ergebnisse immer auch subjektiv sind, weil sie von der Gewichtung der Kriterien abhängen. Letztlich ist die Vergabe von Gewichten und die Höhe der Nutzenwerte immer ein subjektiver Bewertungsprozess.

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