UnternehmensplanungGeschäftsmodelle nachhaltig und mit Impact entwickeln

Viele Gründer wollen mit ihrem Geschäftsmodell nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sein, sondern auch einen positiven Einfluss auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft haben. Wie lassen sich soziale oder ökologische Geschäftsmodelle, Unternehmen mit Impact, entwickeln und umsetzen?

Ob smarte Mehrwegtragetaschen, durch deren Nutzung Bäume gepflanzt werden, dezentrale Aufbereitungsanlagen für Trinkwasser oder CO2-negatives Baumaterial – immer mehr Unternehmer gründen Start-ups, mit denen sie einen positiven Impact auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft haben. Die Zeiten dafür sind günstig. Denn viele sehen Trends und Chancen, um die Wirtschaft mit nachhaltigen Geschäftsmodellen dauerhaft zu transformieren.

Nachhaltige und wirtschaftliche Geschäftsideen finden

Wirkungsorientierte Gründer könnten daher langfristig günstigere Voraussetzungen erwarten. Dennoch können die besonderen Herausforderungen einer nachhaltigen Gründung auf viele abschreckend wirken – denn es wartet die keinesfalls leichte Aufgabe, sowohl Nachhaltigkeit als auch Wirtschaftlichkeit miteinander in Einklang zu bringen. Um dies zu bewerkstelligen, braucht es eine gründliche und gut durchdachte Planung und Umsetzung.

Am Anfang sollte klar sein, welche Herausforderung mit dem nachhaltigen Geschäftsmodell in Angriff genommen werden soll. Um den richtigen Sinn für sich und sein Start-up zu finden, bietet sich die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen als Inspirationsquelle an. Sie enthält eine Liste mit 17 Nachhaltigkeitszielen, welche die wichtigsten Probleme der Weltgemeinschaft zusammenfasst. Der auf dieser Basis definierte positive Impact bietet dann einen Dreh- und Angelpunkt, um ein ökologisch oder soziales Geschäftsmodell zu finden und erfolgreich zu entwickeln.

Business Canvas als Orientierungshilfe

Nachdem der Kern des Geschäftsmodells formuliert ist, kann es losgehen. Um das Geschäft strukturiert planen zu können, bieten sich Hilfsmittel, wie etwa ein Business Canvas, an. Dieses enthält alle wichtigen strategischen Schritte und dient als eine Art „Anleitung”, um das Geschäftsmodell zu entwickeln und dabei keine der essenziellen Fragen außer Acht zu lassen.

Für nachhaltige Start-ups gibt es bereits spezielle Vorlagen als fertige Business Canvas. Diese unterscheiden sich allerdings erst in späteren Schritten von solchen mit einem anderen Fokus. Denn am Anfang müssen alle Gründer zunächst die gleichen grundlegenden Fragen beantworten.

  • Was ist meine Vision und Mission?
  • Welche Stakeholder will ich mit meinem Geschäftsmodell ansprechen?
  • Welche zentralen Aktivitäten sind hierfür notwendig?
  • Welche Ressourcen stehen mir hierfür zur Verfügung?

Als Nächstes müssen Wettbewerber ausgemacht und eingeschätzt, der Markt analysiert sowie Kosten und Ertrag genau geplant und berechnet werden.

Nachhaltiges Nutzenversprechen mit Value Mapping entwickeln

Im Gegensatz zu anderen Unternehmern stehen nachhaltige Gründer dann aber vor einer spannenden Herausforderung, wenn es darum geht, das Nutzenversprechen des nachhaltigen Geschäftsmodell zu definieren. Denn bei ihnen geht es um weit mehr als nur die Lösung eines Kundenproblems. Gleichzeitig wollen sie mit denselben Maßnahmen einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft oder Umwelt ausüben. Hinzu kommt, dass die Aktivitäten des Start-ups auch ungewollte, negative Nebeneffekte entwickeln können, die unbedingt vermieden werden sollten – etwa durch den CO2-Ausstoß oder Verbrauch von Ressourcen bei der Produktion.

Um genau im Blick zu behalten, inwiefern das Nutzenversprechen mit den Prinzipien der Nachhaltigkeit vereinbar ist, lohnt sich ein sogenanntes „Value Mapping”. Dieses definiert in einer Übersicht, welche Werte sowohl vom Start-up als auch von seinen Stakeholdern geschaffen oder aber zerstört werden. Diese Aspekte sollten berücksichtigt werden, um den maximalen Impact zu erzielen.

Netzwerke und externe Unterstützung nutzen

Neben einem Business Canvas stehen nachhaltigen Gründern auch ein Netzwerk von Partnern und Organisationen zur Verfügung, die bei der Entwicklung des Geschäftsmodells sowohl finanziell als auch inhaltlich unterstützen können. Besonders hilfreich ist dabei der Austausch mit anderen Gründern sowie mit erfahrenen Mentoren im Rahmen von entsprechenden Acceleratoren speziell für wirkungsorientierte Start-ups. Denn die zusätzlichen Herausforderungen eines nachhaltigen Geschäftsmodells lassen sich oft wesentlich schneller und leichter mit fundierter Beratung und Input von außen überwinden.

Gründer tun daher gut daran, von den Erfahrungen und Wissen anderer zu profitieren, immer wieder die Nachhaltigkeit ihres Geschäftsmodells zu hinterfragen und so das Start-up und den positiven Impact stetig zu verbessern und weiterzuentwickeln.

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