Diversity HiringBei Bewerbungen und Personalauswahl auf Vielfalt achten
Diversity ist in Unternehmen ein wichtiger Treiber für Kreativität und Innovation – zwei Faktoren, die den Erfolg und das Wachstum entscheidend vorantreiben. Für eine vielfältige Belegschaft und eine inklusive Unternehmenskultur benötigt es eine Diversity-Hiring-Strategie. Diese setzt bereits beim Einstellungsprozess an. Aber wie können Unternehmen unterschiedlichste Kandidatinnen und Kandidaten für freie Stellen ansprechen und langfristig binden? Wie wird ein Diversity-Hiring-Plan entwickelt?
Personalabteilung und Unternehmensleitung einbinden
Wenn Sie einen Diversity-Hiring-Plan erarbeiten, benötigen Sie nicht nur das Engagement der Recruiting-Verantwortlichen in Unternehmen, sondern auch das der Führungsebene. Denn der Entwurf einer Strategie ist vor allem Aufgabe der Unternehmensleitung. Für die Definition von Diversity-Hiring-Maßnahmen und für das Erreichen der Ziele wird zudem ein zeitliches und monetäres Investment benötigt.
Eine erfolgreiche Diversity-Hiring-Strategie kann dann auf den folgenden vier Säulen aufbauen.
Diversity Brand Equity pflegen
Der erste Schritt hin zu mehr Vielfalt und Diversität ist die Förderung der Diversity Brand Equity, also der Stellenwert Ihrer Unternehmensmarke in Bezug auf eine vielfältige Belegschaft. Hierbei geht es um die Fähigkeit von Unternehmen, unterrepräsentierte Kandidatinnen und Kandidaten durch verschiedene Interaktionen von sich zu begeistern, sodass diese sich für Ihr Unternehmen entscheiden.
Arbeitgeber, die eine vielfältige Unternehmenskultur schätzen und Wert auf die bestmögliche Candidate Experience legen, wirken auf Kandidatinnen und Kandidaten deutlich ansprechender. Dies ist nicht nur ein entscheidender Vorteil bei der Personalbeschaffung, sondern zahlt auch in die Beliebtheit und das Image von Unternehmen ein. Ihr Unternehmen unterscheidet sie positiv vom Wettbewerb, wenn es seine Diversity Brand Equity pflegt.
Strategisches Sourcing von Bewerberinnen und Bewerbern betreiben
Nur wenige Unternehmen nutzen Marktanalysen für ihre Talentstrategie. Sie sind jedoch ein wichtiges Mittel, um für das Diversity Sourcing, also das Finden vielfältiger, geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten, wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen und das Sourcing strategisch zu betreiben. Auch intuitive und umfassende Candidate-Relationship-Management-Tools (CRM-Tool) können die Personalbeschaffung und die Entwicklung einer gesunden Talent Community entscheidend unterstützen.
Faire Hiring-Prozesse einrichten
Gerechte Einstellungsverfahren bereichern den Hiring-Prozess um neue Perspektiven, Konsistenz und Struktur. Sie stellen sicher, dass die Candidate Journey zu jedem Zeitpunkt vorurteilsfrei verläuft. So können Unternehmen durch die Fokussierung auf objektive Auswahlkriterien Vorurteile während des Vorstellungsgesprächs und Auswahlverfahrens vermindern.
Zwei Wege, dies praktisch umzusetzen, sind anonymisierte Bewerbungen und standardisierte Interviewprozesse. Standardisierte Fragen ermöglichen es Interviewern, alle Bewerberinnen und Bewerber nach demselben Maßstab zu beurteilen − trotz ihrer individuellen Unterschiede.
Mit klar definierten Kriterien stellen Sie fest, ob die Personen, die sich bei Ihnen bewerben, für die Position eignen – unabhängig von Ethnie, Geschlecht und sozioökonomischem Hintergrund. Es ist wichtig, dass Verantwortliche sich klar darüber werden, welche Faktoren tatsächlich für den Erfolg an einer bestimmten Position erforderlich sind, um Vorurteile bei Einstellungsentscheidungen abzubauen.
Mit Shortlisting unterrepräsentierte Gruppen berücksichtigen
Das Shortlisting in Unternehmen, also die Identifizierung von Kandidatinnen und Kandidaten, die für eine vakante Position in Betracht gezogen werden sollten, sollte auch unterrepräsentierte Gruppen berücksichtigen, um ein erfolgreiches Diversity Hiring zu betreiben. Dies gilt sogar dann, wenn die jeweiligen Personen nicht offensichtlich für die zu besetzende Position qualifiziert zu sein scheinen. Diese sehr offene Herangehensweise kann sich jedoch positiv auf das Erreichen der Diversity-Hiring-Ziele und nicht zuletzt auf den Unternehmenserfolg auswirken.
Recruiting-Software anpassen
Ein effektives und intuitives CRM-Tool ist entscheidend für die Entwicklung einer Talent Community. Der Einsatz einer solchen Lösung als Teil des Talent-Acquisition-Toolkits gestattet es Unternehmen, eine vielfältige Pipeline und einen Pool für Bewerbungen aufzubauen. Darüber hinaus ermöglichen CRM-Tools eine effektive Kommunikation mit passiven Kandidatinnen und Kandidaten.
Diese technischen Lösungen sollten die Menschen, Prozesse und Ergebnisse zusammenführen, um ihre Gesamtleistung zu verbessern. Es gibt jedoch keine Technologieplattform, die den Personalern diese Arbeit komplett abnimmt. Es geht darum, Menschen in den Mittelpunkt zu rücken. Erst wenn Unternehmen den Rahmen abgesteckt haben, sollten sie technische Systeme einsetzen, um Diversity Hiring zu fördern.
Was bedeutet Diversity und Vielfalt in Unternehmen?
Vielfalt am Arbeitsplatz definiert sich durch Toleranz, Akzeptanz und Verständnis gegenüber einer vielfältigen Community mit vielfältigen Menschen. Diese Gemeinschaft schließt unter anderem Menschen verschiedenen Geschlechts und Alters sowie mit unterschiedlichem soziokulturellem Hintergrund, ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung und Religionszugehörigkeit ein. Diese Diversity fördert die Vielfalt von Ideen und treibt den Fortschritt.
Fazit: Vielfalt als entscheidender Faktor des Geschäftserfolgs
Unternehmen brauchen eine angemessene Diversity-Hiring-Strategie, die schon beim Aufbau des Talent Pools ansetzt, das Recruiting miteinbezieht und auch die interne Personalbeschaffung und den Aufbau einer vielfältigen und integrativen Unternehmenskultur berücksichtigt. Wird ein solcher Plan konsequent umgesetzt, steht einem erfolgreichen Diversity Hiring, das Vielfalt vereint und den Unternehmenserfolg langfristig vorantreibt, nichts mehr im Weg.