Was ist Corporate Social Responsibility?

Corporate Social Responsibility (CSR) fasst alle freiwilligen Beiträge eines Unternehmens zusammen, die auf gesellschaftliche und ökologische Belange und auf Belange der Mitarbeitenden ausgerichtet sind. Frei übersetzt bedeutet der Begriff „Soziale Verantwortung des Unternehmens“.

Corporate Social Responsibility ist die Verantwortung von Unternehmen für ihr Handeln und mögliche Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Umwelt. CSR geht über die gesetzlichen Forderungen (Compliance) hinaus. CSR-Aktivitäten werden nicht vorgeschrieben, sondern freiwillig geplant, durchgeführt und überwacht.

Aspekte der CSR werden in den folgenden international geltenden Dokumenten behandelt und erläutert:

  • ILO-Grundsatzerklärung über Unternehmen und Sozialpolitik
  • OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen
  • UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte
  • UN Global Compact
  • ISO 26000

Dort werden folgende Aspekte der Corporate Social Responsibility beschrieben:

  • faire Geschäftspraktiken
  • mitarbeiterorientierte Personalpolitik
  • sparsamer Einsatz von natürlichen Ressourcen
  • Schutz von Klima und Umwelt
  • gesellschaftliches Engagement
  • Übernahme von Verantwortung über die ganze Lieferkette hinweg

Warum ist Corporate Social Responsibility wichtig?

CSR trägt zur Kundengewinnung und Kundenbindung bei. Viele potenzielle Kundinnen und Kunden entscheiden sich wegen der Qualität, des Preises oder aufgrund der einfachen Verfügbarkeit für diese oder jene Marke. Doch auch das Image eines Unternehmens beeinflusst die Kaufentscheidung.

Vielen Verbrauchern ist es etwa wichtig, dass Hersteller ihren Teil zu einer fairen, gesunden, zukunftsfähigen Welt beitragen. Dieses Kriterium kann – je nach Zielgruppe und Branche – sogar wichtiger sein als der Preis. Manche Menschen akzeptieren höhere Kosten, wenn Sie glauben, ein verantwortungsbewusstes Unternehmen durch den Kauf zu unterstützen.

Wer keinen Wert auf CSR legt oder die Maßnahmen nicht transparent darlegt und kommuniziert, der kann sich jene Zielgruppen nicht erschließen, die zum Beispiel Wert auf Nachhaltigkeit, soziales Engagement und Naturschutz legen.

Das Fatale: Handelt ein Unternehmen augenscheinlich nicht verantwortungsvoll, schadet das seinem Ruf. Das Unternehmensimage ist schnell ruiniert. Darunter leidet das Unternehmen nachhaltig, was sich wiederum negativ auf den Umsatz auswirken kann. Und es dauert meist sehr lange, bis sich das Unternehmen dann wieder ein positives Image aufbaut.

Vorteile und Ziele von Corporate Social Responsibility

Corporate Social Responsibility schafft Vertrauen bei Beschäftigten, Kunden, Spendengebern, Geschäftspartnern, auf dem Kapitalmarkt und im gesellschaftlichen Umfeld des Unternehmens. Daraus ergeben sich Vorteile:

  • Risiken werden minimiert, denn eine positive Akzeptanz der Organisation im lokalen Umfeld schafft ein konstruktives Klima bei Konflikten.
  • Neue Märkte werden erschlossen, neue Kundengruppen können gewonnen werden.
  • Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewerben sich.
  • Vertrauen in die Organisation fördert die Attraktivität und stärkt die Loyalität von Mitarbeitenden der Organisation gegenüber.
  • Starke Marken werden aufgebaut.
  • Neue Vertragspartner können gewonnen werden.
  • Kosten werden reduziert.
  • Ressourcen werden geschont; neue, erneuerbare Ressourcenquellen werden angezapft.
  • Innovationen werden hervorgebracht (als Reaktion auf veränderte Gegebenheiten).

Maßnahmen zur Umsetzung von Corporate Social Responsibility

Welche Maßnahmen umgesetzt werden, entscheidet jedes Unternehmen individuell und unabhängig von Vorgaben. Die Umsetzung der CSR-Maßnahmen erfolgt freiwillig; sie wird nicht durch den Gesetzgeber geprüft.

Um transparent und somit glaubwürdig zu sein, kommunizieren dennoch viele Unternehmen öffentlich, in welchem Umfang bestimmte Maßnahmen innerhalb eines Zeitraums umgesetzt wurden.

CSR-Maßnahmen können folgenden Bereichen zugeordnet werden:

  • Mitarbeiterorientierung: Gesundheitsprogramme, Arbeitsschutz, faire Bezahlung, betriebliche Mitbestimmung …
  • soziale Verantwortung (der Gesellschaft gegenüber): Förderung von Diversität und Gleichstellung, Maßnahmen gegen Korruption …
  • soziales Engagement: Förderung von Ehrenämtern der Mitarbeitenden, Spenden, Stiftungen …
  • Umweltschutz und Nachhaltigkeit: nachhaltige Beschaffung, energiesparende Produktion …

Dabei werden alle Maßnahmen betrachtet, die das Unternehmen selbst in seinen Betriebsstätten durchführt. Immer mehr spielen aber auch solche Maßnahmen eine Rolle, die Unternehmen gemeinsam mit Lieferanten durchführen oder bei Ihren Lieferanten durchsetzen. Zum Beispiel bei Lieferanten im Ausland, wenn es um Kinderarbeit, Arbeitsschutzmaßnahmen oder Umweltschutz geht.

Praxisbeispiele für CSR-Maßnahmen

Beispiel 1: CSR-Aktivität einer Bäckereikette

Werden Backwaren nicht am selben Tag verkauft, spenden die Filialen die übrigen Lebensmittel an eine gemeinnützige Organisation. Sozial schwache Menschen erhalten die Backwaren kostenlos.

Die Bäckereikette nimmt durch diese CSR-Maßnahme ihre soziale Verantwortung wahr und handelt zugleich nachhaltig, weil Produkte nicht verschwendet werden.

Beispiel 2: CSR-Aktivitäten eines Paketdienstes

Der Paketdienst legt einen internen Verhaltenskodex fest, an den sich alle Mitarbeitenden, Vorgesetzte und das Management halten. Im Fokus stehen Fairness, Hilfsbereitschaft, Offenheit, Gleichberechtigung und ein freundlicher Umgang miteinander.

Außerdem setzt es sich zum Ziel: Der Fahrzeugbestand soll bis zum Zeitpunkt X zu mindestens 50 Prozent aus elektrisch betriebenen Fahrzeugen bestehen.

Dieses Unternehmen übernimmt Verantwortung für das Wohlergehen seiner Mitarbeitenden. Zudem reduziert es seinen negativen Einfluss (durch Luftverschmutzung) auf die Umwelt und die Gesellschaft.

Beispiel 3: CSR-Aktivitäten eines Supermarkts

Der betreffende Supermarkt kauft nach Möglichkeit Waren von regionalen Händlern und führt ein großes Sortiment an ökologisch angebautem Gemüse und Obst.

Die Mitarbeitenden erhalten Rabatte auf das gesamte Sortiment, wobei der Mitarbeiterrabatt für als gesund deklarierte Waren (etwa frisches Obst, Gemüse …) doppelt so hoch ist wie der auf andere Produkte.

Dieses Unternehmen übernimmt Verantwortung für die Gesundheit der Mitarbeitenden. Im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz handelt der Supermarkt ebenfalls verantwortlich: Kurze Lieferwege und ökologisch angebaute Lebensmittel stehen im Fokus.

Praxis

Prüfen Sie, ob Ihr Unternehmen bereits Verantwortung für die Gesellschaft, die Mitarbeitenden und die Umwelt übernimmt. Planen und agieren Sie nachhaltig und sozial?

Spielt Corporate Social Responsibility in Ihrem Unternehmen bislang keine Rolle, entwickeln Sie jetzt CSR-Maßnahmen. Diese stimmen Sie ab auf:

  • Ihre Corporate Identity,
  • die Branche,
  • Ihre Ziele und
  • Ihre Zielgruppe.

Falls Sie unsicher sind, wie Kundinnen und Kunden Ihr Unternehmen wahrnehmen, nutzen Sie die folgende Vorlage, um Ihr Corporate Image zu analysieren.

Falls Ihr Unternehmen bereits sozial und nachhaltig handelt: Wie informieren Sie Stakeholder über durchgeführte, laufende sowie anstehende Maßnahmen?

Um Ihre CSR-Aktivitäten einheitlich, transparent und überzeugend zu kommunizieren, halten Sie sich an die Regeln Ihrer Corporate Communication. Wenn Sie diese noch nicht entwickelt haben, hilft dabei die folgende Vorlage.

Dazu im Management-Handbuch

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