KundenkommunikationPodcast – Chancen, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren
Podcasts haben sich in den letzten Jahren als effektives Kommunikationsmittel etabliert – nicht nur im privaten Bereich, sondern auch als wertvolles Instrument für Unternehmen. Sie können damit
- Expertise teilen,
- Zielgruppen auf einer persönlichen Ebene ansprechen und
- die Markenbekanntheit nachhaltig zu steigern.
Doch lohnt sich ein Unternehmens-Podcast wirklich? Und welche Faktoren sollten Unternehmen vor dem Start beachten?
Die Vorteile eines Unternehmens-Podcasts
Podcasts ermöglichen es Unternehmen, sich auf eine authentische Weise zu präsentieren und tiefgehende Einblicke in ihre Themenbereiche zu gewähren. Die Stimme eines Unternehmens wird durch dieses Medium greifbarer – Kunden, Interessenten und Mitarbeitende können auf einer emotionalen Ebene abgeholt werden.
Ein gut produzierter Podcast kann:
- Die Markenbekanntheit steigern und die Kompetenz des Unternehmens unterstreichen
- Eine neue Zielgruppe erreichen, die sich bevorzugt über Audioformate informiert
- Inhalte langfristig verfügbar machen – einmal veröffentlichte Episoden bleiben abrufbar
- Flexibel konsumiert werden: bei der Fahrt zur Arbeit, beim Sport oder in der Freizeit
- Zur internen und externen Wissensvermittlung genutzt werden
Strategische Planung als Schlüssel zum Erfolg beim Podcasting
Starten Unternehmen einen Podcast ohne eine klare Strategie, kann das langfristig dazu führen, dass das Format nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt. Die wichtigsten Schritte bei der Planung eines Unternehmens-Podcasts sind also zunächst einmal strategische Schritte:
1. Zielgruppenanalyse: Wer soll den Podcast hören? Welche Themen interessieren diese Zielgruppen?
Für Unternehmens-Podcasts eignen sich Zielgruppen entlang der eigenen Wertschöpfung:
- Industrieunternehmen sprechen zum Beispiel Entscheider, Techniker oder Partner an,
- Handelsunternehmen sprechen Endkunden oder Händler an,
- Dienstleister richten sich mit dem Podcast oft Bestands- und Neukunden.
Wichtig ist, nicht das Unternehmen, sondern die Hörerinnen und Hörer in den Mittelpunkt zu stellen.
Themen finden Sie, indem Sie Kundenfragen, Pain Points oder Branchentrends analysieren – etwa durch Gespräche mit Vertrieb, Kundenservice oder Social-Media-Monitoring.
Podcasts sollten konkrete Mehrwerte bieten: Lösungen, Insights, Expertenwissen.
2. Zieldefinition: Geht es um Employer Branding, Kundenbindung oder Wissensvermittlung?
Unternehmens-Podcasts unterstützen Ziele wie Steigerung der Markenbekanntheit, Stärkung der Kundenbindung und die Positionierung als Experte für ein spezifisches Thema.
Je nach Ziel stehen dabei andere Inhalte und Formate im Fokus: vom Blick hinter die Kulissen über Expertenwissen bis zu praxisnaher Wissensvermittlung.
Entscheidend ist, das Ziel von Beginn an zu definieren und darauf alle Themen und die Tonalität auszurichten.
3. Konzeptentwicklung: Welches Format passt zur Zielsetzung – Interviews, Solo-Episoden oder Storytelling?
Interviews ermöglichen den direkten Zugang zu Expertenwissen, Solo-Episoden eignen sich für kurze, prägnante Wissensimpulse, Storytelling schafft emotionale Bindung durch echte Geschichten.
Interviews und Storytelling dürfen 20 bis 40 Minuten dauern, Solo-Episoden wirken oft schon in 10 bis 15 Minuten.
Als Gesprächspartner bieten sich Branchenexperten oder Mitarbeitende an, die persönliche Einblicke geben.
4. Ressourcenplanung: Welche internen und externen Ressourcen sind erforderlich? Wer übernimmt Moderation, Aufnahme, Einladungsmanagement für Gäste, Schnitt, Marketing und Distribution?
Für einen Unternehmens-Podcast reichen ein gutes USB-Mikrofon, Kopfhörer und eine Aufnahme- und Schnitt-Software wie Audacity für den Einstieg. Wichtig ist ein ruhiger, schallgedämmter Raum ohne Störgeräusche.
Moderatoren sollten klar und verständlich sprechen, Gespräche strukturiert führen und auf ihre Gäste eingehen können. Basiskenntnisse in Interviewtechnik und Storytelling sind hilfreich.
Für einfache Schnitte eignet sich Audacity, für Remote-Aufnahmen Tools wie Riverside.fm. Entscheidend ist weniger Perfektion, sondern eine authentische, hörerorientierte Ansprache.
5. Distribution: Wo wird der Podcast veröffentlicht?
Neben den klassischen Plattformen wie Spotify oder Apple Podcasts sind Unternehmenskanäle wie die eigene Website oder der YouTube-Kanal sinnvoll.
Wie bei anderen Marketing-Kanälen gilt es auch für den Podcast Sichtbarkeit zu schaffen. Dazu gehört die regelmäßige Veröffentlichung neuer Folgen, ein professionelles Podcast-Cover und prägnante Titel.
Um mehr Reichweite zu erzielen, sollte jede neue Folge aktiv auf den bestehenden Kanälen wie Website, Newsletter, Social Media promotet werden. Auch bezahlte Werbung auf Spotify & Co. oder Gastauftritte in anderen Podcasts steigern Reichweite und Vertrauen.
Auf allen Podcast-Plattformen zählt zusätzlich SEO: Titel, Shownotes und Keywords sollten suchmaschinenoptimiert sein.
Kontinuität und Qualität als Erfolgsfaktoren
Ein Podcast ist kein kurzfristiges Projekt – er benötigt Zeit, um eine Hörerschaft aufzubauen. Unternehmen sollten daher eine langfristige Strategie verfolgen und regelmäßig neue Episoden veröffentlichen. Nur so lässt sich eine dauerhafte Reichweite aufbauen.
Zudem ist die technische Qualität ein entscheidender Faktor: Guter Ton und eine ansprechende Produktion beeinflussen die Hörerfahrung maßgeblich.
Inhalte weiterverwenden: Mehrwert für das Marketing
Ob Mitschnitt für ein Video, Text-Snippets oder Interviews: Ein Podcast liefert eine Vielzahl von Inhalten, die über das eigentliche Audioformat hinaus für das Marketing genutzt werden können.
Durch gezielte Weiterverwendung der Inhalte lässt sich die Reichweite maximieren und der erstellte Content effizient nutzen. Dazu gehören:
- Blogartikel aus Episoden erstellen: Die wichtigsten Erkenntnisse einer Podcast-Folge können als Blogbeitrag zusammengefasst und für SEO-Zwecke optimiert werden.
- Social-Media-Snippets: Kurze Audioausschnitte oder Transkript-Zitate lassen sich als Teaser in sozialen Netzwerken teilen.
- Newsletter-Integration: Wichtige Themen aus dem Podcast können in E-Mail-Marketing-Kampagnen eingebunden werden.
- Infografiken und Whitepapers: Kernbotschaften oder Daten aus dem Podcast lassen sich visuell aufbereiten und als Content-Piece für Marketing und Vertrieb nutzen.
Reichweite steigern: Maßnahmen zur Vermarktung
Ein Podcast läuft nicht von allein. Begleitende Marketingmaßnahmen steigern die Sichtbarkeit und sorgen langfristig für mehr Reichweite. Dazu gehören:
- Social-Media-Promotion: Ankündigungen, Highlight-Clips und interaktive Inhalte auf LinkedIn, Instagram oder anderen relevanten Plattformen.
- SEO-optimierte Shownotes: Wichtige Keywords und Zusammenfassungen verbessern die Auffindbarkeit in den Suchmaschinen
- Cross-Promotion: Kooperationen mit anderen Podcasts oder Influencern aus der Branche
- Bewertungen und Abonnenten gewinnen: Hörerinnen und Hörer aktiv zur Interaktion und zum Teilen der Inhalte motivieren
- Crossmediales Marketing: Kontinuierliches Bewerben neuer Folgen in relevanten Print-Medien und eigenen Medien, wie dem Newsletter, Blog oder WhatsApp-Kanal.
Fazit: Lohnt sich ein Unternehmens-Podcast?
Ja – wenn er strategisch durchdacht ist. Unternehmen, die einen Podcast als langfristiges Kommunikationsinstrument verstehen und klare Ziele verfolgen, profitieren von nachhaltiger Markenstärkung und authentischer Kundenbindung.
Darüber hinaus ist ein Podcast eine wertvolle Quelle für vielseitige Marketinginhalte, die in Blogbeiträgen, Social Media, E-Mail-Marketing und anderen Formaten weiterverwendet werden können. Wichtig sind eine professionelle Planung, ein regelmäßiger Veröffentlichungsrhythmus und die gezielte Distribution über verschiedene Kanäle.
Unternehmens-Podcast
Der Podcast der eMBIS-Akademie erscheint alle zwei Wochen. Aus den Folgen entwickeln wir Text- und Video-Inhalte für unsere Social-Media-Kanäle. Mit diesen Faktoren kann ein Unternehmens-Podcast ein wirkungsvolles Marketing- und Wissensinstrument sein, das sich langfristig auszahlt.