VortragStorytelling bei der Präsentation nutzen

Mit gutem Storytelling begeistert man Zuhörerinnen und Zuhörer durch Geschichten, die bewegen, unterhalten und daher lange im Gedächtnis bleiben. Welche Themen eignen sich dazu und wie bereitet man sie auf?

Warum Storytelling wichtig ist

Die Technik Storytelling steigert die Aufmerksamkeit des Publikums. Eine gute Story macht neugierig und spricht den Zuhörer emotional an. Das Erzählte wird vor dem inneren Auge visualisiert und weckt Erinnerungen an eigene Erlebnisse.

Es entsteht ein persönlicher Bezug zu dem, was der Sprecher sagt – und genau in diesem Bezug liegt das Geheimnis einer guten Geschichte. Der Redner sorgt für echte Begeisterung und stellt sicher, dass jede Botschaft, die über eine Story vermittelt wird, nachhaltig im Kopf des Zuhörers haften bleibt.

Erlebnisberichte lockern die Präsentation auf und machen selbst ein technik- oder faktenlastiges Thema unterhaltsam, wenn komplexe Zusammenhänge mit einer Story anschaulich und verständlich werden.

Geschichten fürs Storytelling sammeln

Doch wie findet man die Story, die zum Thema der Präsentation passt? Die Antwort: Überall. Gute Witze oder Anekdoten lassen sich sowohl in antiken Mythen, in Sagen oder Fabeln als auch in der Tageszeitung oder im Kino entdecken. Auch der eigene Bekannten- oder Freundeskreis kann sich als Quelle für Geschichten erweisen.

Der Story-Suche sollten Präsentierende bewusst keine Grenzen setzen. Viele Geschichten, die auf den ersten Blick ungeeignet scheinen, erweisen sich im Nachhinein als idealer Einstieg in eine Präsentation. Deshalb gilt: Erst wenn genügend Stories gefunden wurden, sollte man wählerisch werden.

Oft begegnen einen im Alltag Geschichten, die besonders interessant klingen. Auch wenn nicht sofort klar ist, für welches Thema die Geschichte bei einer Präsentation genutzt werden kann, sollten solche Stories gesammelt werden. So entsteht ein solider Fundus, auf den bei Bedarf zurückgegriffen werden kann, um den Auftritt abwechslungsreich und interessant zu gestalten.

Geschichte nach dem Zweck für die Präsentation auswählen

Welche Geschichte gut in den Vortrag passt, hängt vom Ziel ab, das mit der Geschichte erreicht werden soll. Wer beispielsweise ein Unternehmen oder eine Abteilung leitet und seine Mitarbeiter anspornen oder inspirieren möchte, erzählt am besten von Erlebnissen, in denen das eigene Leben wieder „auf Kurs gebracht“ wurde, denn diesen Geschichten wohnt meist eine große Moral inne.

Den gleichen Effekt erzielen Fabeln, Volksweisheiten oder Märchen. Weil diese in der Regel schon bekannt sind und ein kleiner Anhaltspunkt meist ausreicht, um die Erinnerung daran zu wecken, eignen sie sich besonders gut, um ausgewählte Aspekte einer Präsentation zu veranschaulichen.

Persönliche Geschichten als „Draht“ zu Publikum

Persönliche Geschichten erfordern mehr Erklärungsbedarf. Sie sollten deshalb an den Anfang der Präsentation gestellt werden. Das gilt auch für tagesaktuelle Ereignisse oder Skandale aus den Medien, die das eigene Unternehmen oder Konkurrenzfirmen betreffen.

Als Einstieg sind sie ideal, um sich mit dem Publikum zu „verbünden“, indem man von Anfang an eine gemeinsame Ebene schafft. Vor allem bei Unternehmensvorträgen über die aktuelle Marktlage oder Zukunftsprognosen hat sich diese Art des Storytellings bewährt.

Amüsante Anekdoten sorgen für emotionale Bindung

Wer einen Eisbrecher sucht, zum Beispiel um als Führungskraft eine angespannte Atmosphäre beim Publikum zu lösen, der greift zu einer Geschichte über einen amüsanten Tritt ins Fettnäpfchen. Echte Allrounder unter den Geschichten sind die klassische Anekdote und die sogenannte Tollpatsch-Geschichte.

Die kleinen Glücks- und Unglücksfälle des Alltags würzen jede Präsentation und stellen schnell eine emotionale Bindung zum Zuhörer her. Sei es die Freude über einen gefundenen Geldschein oder der Frust über den verpassten Bus.

Die Überleitung zur Geschichte

Für die Überleitung zu einer Geschichte gibt es einen einfachen Trick: Mit den Worten „Dazu eine Geschichte“ oder „Da fällt mir eine Sache ein, die mir kürzlich passiert ist“, ist jeder Story schnell der Weg geebnet.

Zum Thema zurück kommt man am leichtesten mit der Wendung „Warum erzähle ich Ihnen das?“. So geht der Bezug zum Thema nicht verloren und das Publikum spitzt noch einmal aufmerksam die Ohren.

Die Sprache beim Storytelling

Die Story wirkt nicht nur durch den Inhalt. Entscheidend ist auch, dass sie gut vorgetragen wird:

  • langsam sprechen
  • dramaturgische Pausen bei Spannungsmomenten setzen
  • natürlich sprechen wie bei einer Unterhaltung

Um das Publikum zu packen, braucht es kurze Sätze mit vielen Verben und wenigen Substantiven. Die Geschichte wird am besten in der Gegenwartsform erzählt, denn so nehmen die Zuhörer besonders intensiv Anteil an dem, was gesagt wird, und können es sich außerdem leichter merken. Fortgeschrittene wechseln beim Präsentieren zudem zwischen Lautstärke und Geschwindigkeit, um ihrer Story noch mehr Lebendigkeit zu verleihen.

Gegenstände beim Storytelling nutzen

Zum unvergesslichen „Botschafter“ wird eine Geschichte mit den passenden Requisiten. Wer etwa über einen Stein gestolpert ist, sollte ihn mit aufs Podium nehmen. Das ungewöhnliche Mitbringsel bleibt den Zuhörern im Gedächtnis – und damit auch die Präsentation selbst.

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