VerkaufsmethodenKI-Auswirkungen auf den Vertrieb
Der Einkauf nutzt KI
Die zunehmende Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Einkauf – insbesondere durch sogenannte „KI-Einkäufer“ auf Unternehmensseite – hat erhebliche Auswirkungen auf Verhandlungen. Diese betreffen Vertriebsprofis, Geschäftsführer und Coaches gleichermaßen.
Es bedeutet eine radikale Veränderung der Spielregeln im Vertrieb und im Verkaufsprozess.
Rationalisierung der Einkaufsentscheidungen
KI-gestützte Einkaufsprozesse sind weniger emotional, stärker datengetrieben und auf Effizienz optimiert. Das bedeutet für die KI-Auswirkung auf den Vertrieb durch den Einsatz von KI in Verhandlungen:
- Weniger Spielraum für klassische Rhetorik oder persönliche Beziehungspflege.
- Argumente müssen faktenbasiert, quantifizierbar und objektiv überprüfbar sein.
- Narrative, die auf Nutzenargumentation basieren, gewinnen an Bedeutung – emotionalisierte Verkaufsgespräche verlieren an Wirkung.
KI in Verhandlungen bedeutet: sie werden kürzer – und härter
KI filtert im Vorfeld bereits Anbieter, Preise, Konditionen und Leistungen aus der Vergangenheit. Die menschliche Komponente kommt häufig erst zum Schluss hinzu:
- Die menschliche Verhandlung wird zur finalen Preisoptimierung genutzt.
- Verkäufer werden zunehmend nur noch als Erfüllungsgehilfen gesehen, nicht mehr als Partner auf Augenhöhe.
- Preis- und Margendruck nehmen weiter zu.
Datentransparenz verändert die Machtverhältnisse
KI im Einkauf analysiert die Aspekte, die dem Kunden und seinem Einkauf wichtig sind. Dazu gehören insbesondere:
- historische Preisentwicklungen
- Rabattstrukturen
- Lieferpünktlichkeit
- Wettbewerbspreise
Die Folgen sind:
- Weniger Informationsasymmetrie, traditionelle Verkäufervorteile fallen weg.
- Höherer Erwartung an Offenlegung und Vergleichbarkeit von Angeboten.
Emotionale Intelligenz bei KI in Verhandlungen bleibt entscheidend – aber anders
Auch wenn KI die Analytik übernimmt, entscheiden Menschen am Ende häufig mit – besonders bei komplexen B2B-Deals. Deshalb benötigen Verkäuferinnen und Verkäufer besondere Kompetenzen:
- Sie müssen lernen, mit datengetriebenen Argumenten empathisch umzugehen.
- Coaching-Ansätze in der Verhandlung gewinnen an Bedeutung. Die zentrale Frage lautet: „Was braucht Ihr Einkauf wirklich?“
- Beziehungspflege verschiebt sich in Richtung Vertrauen in Prozesse, nicht Personen.
Dynamische Preis- und Vertragsmodelle
KI kann in Echtzeit Kostenentwicklungen, Nachfrageverhalten und externe Risiken einpreisen. Für den Vertrieb bedeutet der Einsatz von KI in Verhandlungen:
- Stärkere Vorbereitung auf dynamische Verhandlungen.
- Flexiblere Vertragsgestaltung; zum Beispiel durch Indexmodelle oder Bonus-Malus-Systeme.
- Nutzung eigener KI im Vertrieb zur Spiegelung der Einkaufskalkulation.
Herausforderung: Ethik und Transparenz
In sensiblen Bereichen, etwa der Gesundheitsbranche oder bei personenbezogenen Daten, spielt Vertrauen eine noch größere Rolle:
- Verkäufer müssen KI-basierte Entscheidungen transparent erklären können.
- Der Einsatz eigener KI muss ethisch und juristisch sauber erfolgen.
- Intransparent arbeitende KI-Tools auf beiden Seiten können Vertrauen nachhaltig schädigen.