ZielvereinbarungenZielklausuren für die Zielvereinbarung nutzen
Worum es bei Zielklausuren geht
In Zielklausuren geht es darum, gemeinsam im Team die richtigen und für alle gemeinsam relevanten Ziele zu finden. Erst im Anschluss werden die Ziele in kurzen Vier-Augengesprächen zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden vereinbart, möglicherweise mit der Verknüpfung von variablen Entgeltbestandteilen.
Zielklausuren können auf allen Unternehmensebenen durchgeführt werden. Teilnehmende sind die Führungskraft und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (die ihrerseits Führungskräfte sein können). In mittelständischen Unternehmen reicht oft eine Zielklausur pro Jahr aus.
Inhalt und Ablauf von Zielklausuren
1. Rückblick: Bisher erreichte Ziele
Bei einer Zielklausur werden im ersten Teil die Zielerreichung des vergangenen Jahres besprochen. Im Mittelpunkt steht die Frage: „Was können wir aus dem vergangenen Jahr lernen?“
2. Zielvorgaben im Unternehmen besprechen und herunterbrechen
Danach werden die übergeordneten Ziele, die Unternehmens- oder Bereichsziele, durch den Vorgesetzten vorgestellt. Hierbei handelt es sich um Zielsetzungen. Beispiel: Die Unternehmensleitung hat einen Geschäftsplan mit ihrem Aufsichtsgremium vereinbart, in dem eine Kostensenkung von fünf Prozent geplant wird. Führungskräfte können in Zielklausuren alles vereinbaren, nur nicht Ziele, die in der Summe zu weniger Kostensenkung führen.
So führen Zielvereinbarungen einer Ebene für die nächste Ebene zu Zielsetzungen.
3. Zielfelder identifizieren und besprechen
Neben Zielen, die SMART und damit messbar formuliert sind, werden in einer Zielklausur in der Regel auch Zielfelder vorgegeben. Sie müssen auf der nächsten Führungsebene konkretisiert und SMART formuliert werden, weil sich hier die Fachexpertise dafür befindet.
Die für den jeweiligen Verantwortungsbereich abgeleiteten Ziele und Zielfelder werden durch weitere Zielfelder ergänzt, die aus Sicht der Führungskraft und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig sind. Im Mittelpunkt stehen Zielfelder, die den funktionalen Beitrag des Bereichs zur Erreichung der Unternehmensziele betreffen, sowie Entwicklungsziele für den Bereich.
Individuelle Verhaltensziele und Entwicklungsziele (zum Beispiel Weiterbildung) werden unter Vier-Augen im Mitarbeitergespräch geklärt.
4. Zielverantwortliche festlegen
Im nächsten Schritt werden die Ziele und Zielfelder auf Zielverantwortliche verteilt. Pro Ziel oder Zielfeld gibt es nur eine(!) verantwortliche Person. Das ist eine der wichtigsten Regeln für zielorientierte Führung.
5. Ziele SMART vereinbaren
Danach werden alle Zielfelder in einzelne Ziele übertragen, die das Team gemeinsam erreichen soll und erreichen will. Diese Ziele werden SMART formuliert: spezifisch und genau beschrieben, messbar, attraktiv und erreichbar, relevant und wichtig sowie terminiert.
6. Maßnahmen zur Zielerreichung besprechen
Die Klausur endet mit der Planung der nächsten Schritte, die sehr unternehmensspezifisch und teamspezifisch ausfallen. Dabei können drei Engpässe für die Zielrealisierung auftreten:
- finanzielle Ressourcen fehlen
- Engpässe bei der Unterstützung durch Personalmanagement und Personalentwicklung
- notwendige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Team sind überlastet oder nicht richtig qualifiziert
- bestehende Prozesse oder Arbeitsinhalte passen nicht
- Führungskräfte müssen zuerst Veränderungsprozesse im eigenen Bereich realisieren


