Resilienz stärkenResilienzfaktor Akzeptanz: Veränderungen sind ein Teil des Lebens

Resiliente Menschen akzeptieren das Unvermeidbare und passen sich an veränderte Situationen an. Mit unserer Übung lernen Sie aus Veränderungen und Krisen und bauen Akzeptanz für künftige, unvermeidbare Veränderungen auf.

Dinge akzeptieren

Es gibt Dinge, die man selbst nicht ändern kann. Zum Beispiel die Insolvenz des Unternehmens, für das man arbeitet, oder der Tod eines nahestehenden Menschen. Resiliente Menschen akzeptieren Veränderungen als Teil des Lebens, sie sehen Krisen als überwindbar an und konzentrieren sich auf die Umstände, die sie beeinflussen können.

Merke

Die persönliche Sichtweise lässt sich ändern

Resiliente Menschen erkennen, wenn sie eine Situation oder ein Ereignis nicht (mehr) ändern können und hinnehmen müssen. Sie wissen aber auch: Beeinflussbar sind immer die Interpretation einer Krise und die Reaktion auf sie.

Die Sicht auf Veränderungen

Veränderungen sind in jungen Jahren willkommen, weil sie aufregend und lehrreich sind: Laufen lernen, in die Schule kommen, den Führerschein machen, eine Berufsausbildung beginnen. Mit fortschreitendem Alter jedoch können Veränderungen als bedrohlich empfunden werden. Denn Routinen und Gewohnheiten bieten Sicherheit. Werden Menschen dann mit einer Krise konfrontiert, die immer auch eine Veränderung mit sich bringt, müssen sie sich umorientieren.

Die Kündigung ist dafür ein Beispiel. Dann laufen folgende innere Prozesse ab:

  • Schock: Gefühl von Orientierungslosigkeit, Fassungslosigkeit, Verdrängen, Erregung oder Erstarrung. Die Reaktion eines Mitarbeiters auf seine Kündigung kann sehr unterschiedlich ausfallen und sollte nicht unterdrückt werden.
  • Verleugnen und sich wehren: Hoffnung auf Rückgängigmachen oder auf die gewohnte Stabilität. Zum Beispiel denkt der Mitarbeiter daran, sich an den Betriebsrat oder an einen Rechtsanwalt zu wenden.
  • Enttäuschung: Auf das Verlusterlebnis wird mit Hemmung, Selbstanklage oder Herabsetzung des Selbstwertgefühls reagiert. Der Mitarbeiter verarbeitet die Veränderung nun innerlich. Er sucht nach Gründen, gibt sich oder anderen die Schuld, fühlt sich als Versager.
  • Trauerarbeit: Trauer um die alte Realität und Abschied von lieb gewordenen Idealvorstellungen, Personen und Objekten. Der Mitarbeiter gibt dem Geschehenen einen Sinn und orientiert sich neu.

Resiliente Menschen passen sich an veränderte Situationen an. Sie durchlaufen diesen Prozess schneller und ohne große emotionale Belastungen. Sie akzeptieren, dass es nicht immer eine Lösung gibt, realisieren, wann es keine Lösung gibt, und erkennen an, dass sie nicht alle Fragen beantworten können. Sie sagen sich: „C’est la vie“, „So ist das Leben eben“.

Praxis

Akzeptanz: Aus Veränderungen und Krisen lernen

Erinnern Sie sich an wichtige Veränderungen und Krisen in Ihrem Leben zurück:

  • Was können Sie für weitere Veränderungen aus Ihren Erfahrungen lernen?
  • Was möchten Sie künftig akzeptieren, weil Sie es ohnehin nicht ändern können?

Markieren Sie wichtige Veränderungen, Krisen und wichtige Wegbegleiter in Ihrem Leben in die Abbildung der folgenden Vorlage. Die Reflexionsfragen und Tipps aus dem Selbst-Check helfen Ihnen, diese Ereignisse zu bewerten und Akzeptanz für künftige unvermeidbare Veränderungen aufzubauen. 

Dazu im Management-Handbuch

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