Change-ManagementChange-Projekte durchführen
Erfolgsfaktoren und Misserfolgsfaktoren im Change-Management
Wenn Sie ein Change-Projekt starten und durchführen, müssen Sie insbesondere folgende Erfolgsfaktoren beachten:
- Sie brauchen ein klares, verbindliches und verständliches Ziel, das Sie nicht aus dem Auge verlieren dürfen.
- Im Verlauf des Projekts müssen Sie flexibel bleiben und immer wieder prüfen, was gerade machbar ist, wo es andere Lösungen braucht und wie die Mehrzahl der Betroffenen mitgenommen werden kann.
- Sorgen Sie dafür, dass das Change-Projekt nicht einschläft, bevor das Ziel erreicht ist – außer es gibt gute Gründe für einen Abbruch.
- Feiern Sie alle Erfolge zwischendurch und das Erreichen von Etappenzielen.
Wer Misserfolg in seinen Veränderungsprojekten vermeiden will, sollte folgende Aspekte beachten und an den entsprechenden Hebeln ansetzen:
Führungskräfte
Die Führungskräfte, Geschäftsleitung und das Top-Management, müssen sich zur Veränderung bekennen (Commitment). Sie müssen sich aktiv dafür einsetzen und für einzelne Maßnahmen und Projekte engagieren, also mitmachen.
Das muss für alle anderen sichtbar, glaubwürdig und authentisch sein. Das Management hat von Beginn an und weit über das Projekt hinaus eine Vorbildfunktion. Die Mitarbeitenden wollen jederzeit erkennen, dass die Führungskräfte das tun, was sie predigen. Außerdem müssen die Führungskräfte klare Ziele und Rahmenbedingungen vorgeben. Letztlich kommt es beim Change-Management auf ihre Überzeugungskraft an.
Projektleitung
Die Projektleitung benötigt viel Erfahrung im Projektmanagement. Sie muss über ausreichend Problemlösekompetenz verfügen und das Unternehmen sehr gut kennen:
- die formalen und informellen Beziehungen und Machtverhältnisse,
- die Multiplikatoren und die Bremser in der Belegschaft,
- die offiziellen und die verborgenen Spielregeln sowie
- das Arsenal an mikropolitischen Instrumenten.
Die Projektleitung muss im Projekt Konflikte erkennen und lösen und ein gutes Beziehungsnetzwerk pflegen. Wichtig ist, dass sie zum Change-Projekt ausreichend Information anbietet und (gegenüber der Belegschaft) Öffentlichkeitsarbeit und Werbung für die Sache betreibt.
Projektteam
Die Mitwirkenden im Projektteam müssen sorgfältig ausgewählt werden. Sie benötigen eine hohe Akzeptanz bei den Kolleginnen und Kollegen in allen Fachbereichen und Sachkompetenz für die Projektaufgabe. Außerdem brauchen sie gute Kontakte, über die sie an die notwendigen Informationen kommen.
Sie müssen mit den Zielen des Projekts und des Unternehmens übereinstimmen und eine harmonische Beziehung zu Kollegen und Vorgesetzten pflegen. Schließlich sollten sie häufig über ihre Arbeitsweisen und Methoden reflektieren.
Umgang mit Widerständen
Da jedes Change-Projekt mit Widerstand rechnen muss, braucht es mächtige und einflussreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Unterstützer.
Gleichzeitig müssen die Führungskräfte und das Projektteam die Personen in der Belegschaft identifizieren, die sehr skeptisch sind oder sogar (offen oder verdeckt) Widerstand leisten. Sie müssen diese durch überzeugende Argumente und ausreichend Informationen neutralisieren.
Sie müssen Fortbildungen durchführen und das im Sinne der Veränderung erwünschte Verhalten belohnen.
Beteiligung
In jedem Fall ist es wichtig, dass die direkt und indirekt betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Veränderungsprozess eingebunden sind. Das reicht von der klaren Information über die Ziele, Maßnahmen und Erfolge bis hin zur Möglichkeit der aktiven Mitgestaltung mit eigenen Ideen.