Bilanzkennzahlen analysieren und interpretierenLiquidität und Zahlungsfähigkeit aus der Bilanz ermitteln
Bedeutung der Liquidität
Grundlage für jedes Unternehmen ist ausreichende Liquidität. Nur wenn sie gegeben ist, können alle Zahlungsverpflichtungen erfüllt werden; ansonsten droht die Insolvenz. Aus einzelnen Bilanzwerten lässt sich ermitteln, in welchem Maß die Liquidität gesichert ist. Sie ist Voraussetzung, um auch in Zukunft das Geschäft des Unternehmens und notwendige Investitionen zu finanzieren. Und sie ist notwendig, um mögliche Verluste zu kompensieren.
Um über die Liquidität Aussagen machen zu können, muss analysiert werden, in welchem Maße ein Unternehmen das in Vermögensgegenständen gebundene Geld (liquide Mittel oder Barmittel) freisetzen kann, also wieder in Geld überführen kann. Das wird dann sichtbar, wenn klar ist, ob das Geld in den Vermögensgegenständen kurzfristig oder langfristig gebunden ist.
Deckungsgrade und Fristenkongruenz
Mit Kennzahlen zum Deckungsgrad wird ermittelt, ob die Fristigkeit der Bilanzpositionen auf der Aktivseite und auf der Passivseite zueinander passen. Die Positionen auf beiden Seiten, die eine gleiche Fristigkeit haben, sollten in etwa gleich groß sein; es sollte Fristenkongruenz gegeben sein. Hintergrund ist die „Goldene Bilanzregel“.