Arbeitstechniken für strukturiertes ArbeitenDenkfallen umgehen und Denkmuster aufbrechen
- Wann sind neue Denkmuster gefragt?
- Fünf typische Denkfallen
- Perspektive wechseln mit den sechs Denkhüten
- Mit Vorlage im Praxisteil
Wann sind neue Denkmuster gefragt?
„Wer mit dem Hammer zurechtkommt, für den ist jedes Problem ein Nagel“, heißt ein Sprichwort.
Wer neuartige Aufgaben lösen will, versucht zunächst bekannte Techniken anzuwenden. Das kann eine richtige Strategie sein, denn immerhin ist man in der Anwendung der entsprechenden Technik geübt und vertraut. Eine Lösung lässt sich so schnell entwickeln. In manchen Fällen ist es aber notwendig, die bisherigen Lösungsstrategien und Denkmuster zu durchbrechen, Denkgewohnheiten zu ändern.
Fünf typische Denkfallen
Seit Jahrzehnten wird geforscht, welche Denkfehler Menschen begehen und welche Folgen das haben kann. Inzwischen gibt es Listen mit fast 200 Denkfallen. Typische Denkfallen, die uns beim Arbeiten und bei der Suche nach guten Lösungen für knifflige Probleme in die Irre leiten können, sind:
Gewohnheit
Bei gleich scheinenden Sachverhalten verwendet man dieselbe Lösungsstrategie. Im Gespräch mit Kolleginnen oder Mitarbeitern meint man schnell, deren Anforderungen und Wünsche erfasst zu haben und schlägt eine Lösung vor. Erst später stellt sich heraus, dass es anders gemeint war und man besser nachgefragt oder genauer zugehört hätte.
Stereotype
Die Beurteilung und Bewertung eines Sachverhalts erfolgt auf der Basis früherer Erfahrungen – und nur dieser. Was einmal gut oder schlecht war, ist immer gut oder schlecht.
Ursache-Wirkungs-Zusammenhang
Gerade in Stress- oder komplexen Situationen neigt man dazu, einfache Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge herzustellen, die aber falsch sind. Oft spielen mehrere Ursachen gleichzeitig eine Rolle. Oder manche Dinge, die man sieht, versperren den Blick auf die wirklichen Ursachen.
Selektive Wahrnehmung
Die Welt und das eigene Umfeld werden nicht richtig wahrgenommen. Einzelne Informationen, Ereignisse oder Sachverhalte werden automatisch ausgeblendet, weil sie nicht in das eigene Weltbild passen oder den bisherigen Vorstellungen widersprechen. Anderes, was bekannt, vertraut oder gerade präsent ist, rückt ins Blickfeld, obwohl es gar nicht wichtig ist.
Wirklichkeitskonstruktion
Jeder Mensch konstruiert sich seine eigene Wirklichkeit. Das bedeutet, dass die eigene Sichtweise nur eine Möglichkeit unter vielen darstellt. Im Berufsleben ist es hilfreich, sich auch in andere Menschen hineinzuversetzen und Sachverhalte aus deren Blickwinkel zu betrachten.